Beschreibung:

(Stempel Karlsruhe, Wien und Firmenstempel Hugo Heller, Bestellung eines Wedekind, hinten SIGNIERT Hugo Heller).

Bemerkung:

---- Hugo Heller (geboren am 8. Mai 1870 in Székesfehérvár (Alba), Österreich-Ungarn; gestorben am 29. November 1923 in Wien) war ein Wiener Buchhändler, Journalist, Verleger und Inhaber einer Konzertdirektion, der zum engeren Kreis um Sigmund Freud gehörte. Nach der Lehre zog er nach Stuttgart, arbeitete in der Buchhandlung Otto Gerschel und traf auf Karl Kautsky, August Bebel und weitere führende Sozialdemokraten. 1898 kehrte er nach Wien zurück und arbeitete in der Wiener Volksbuchhandlung von Ignaz Brand. Um 1899 konvertierte er vom Judentum zum Protestantismus. Im Jahr 1900 war er Delegierter des Parteibezirks Wieden beim Grazer Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Er engagierte sich in der Gewerkschaftspolitik, der Bildungspolitik und trat auch den Freimaurern bei. 1899 gab er im Verlag der Volksbuchhandlung das Österreichische Proletarier-Liederbuch mit Liedern für das arbeitende Volk heraus. Er war Verleger von Autoren wie Egon Friedell, Alfred Polgar, Rosa Mayreder, Bertha von Suttner, ab 1905 auch des Frühwerks von Sigmund Freud. In den Geschäftsräumen veranstaltete Heller Lesungen mit Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal, Jakob Wassermann, Stefan Zweig, Thomas Mann und anderen. Sigmund Freud hielt in der Buchhandlung 1907 den Vortrag Der Dichter und das Phantasieren, wahrscheinlich den einzigen, den er jemals vor einem Laienpublikum gehalten hat. Heller wurde Ende 1902 in die Psychologische Mittwoch-Gesellschaft des Arztes Sigmund Freud eingeladen. In der Mittwoch-Gesellschaft war Heller eines der ältesten Mitglieder, 1909 hielt er seinen ersten Vortrag Zur Geschichte des Teufels. 1913 wurde er in den Vorstand der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung kooptiert. Er nahm 1908 am 1. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Salzburg teil und war auch in München (1913) und Budapest (1918) unter den Teilnehmern. Heller verlegte unter anderem 1907 Freuds Schrift Der Wahn und die Träume in W. Jensens "Gradiva", 1913 Totem und Tabu, 1916 die Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. Auf Freuds Bitte wurde er der Verleger der psychoanalytischen Periodica Imago ab Januar 1912 und ab 1913 der Internationalen Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse, später unter dem Namen Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse.