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Einband lichtverändert, ein Kapitel mit Bleistiftanstreichungen, Buchblock mittig angelöst, sonst tadelloser Zustand - Bildet e. Abschnitt d. noch unveröffentlichten Arbeit: "Charaktere u. Charaktergestaltg bei Heinr. von Kleist". - Die vorliegende Untersuchung ging von der Anschauung aus, daß der Kleistschen Gestaltungswelt die neue, ursprüngliche Konzeption eines sinnbildhaften Typus zugrundeliege, den wir als antinomischen Menschen bezeichneten. -- Der antinomische Mensch wurde bestimmt als der Mensch stärkster innerer Gegensätzlichkeit, nicht Zwiespältigkeit. Sein tragisches Erlebnis besteht darin, daß sein Trieb und Bewußtsein umschließendes Gefühl, das die Last eines sinndunklen Daseins zu tragen berufen schien, der Fragwürdigkeit seiner selbst inne wird. Die reinste Verkörperung findet der tragisch-antinomische Mensch in der Gestalt der Penthesilea. Darum wurde versucht, durch eine - häufig bis an die Grenzen des Rationalen führende - Analyse, die als solche nicht von der Interpretation und Kommentierung gesondert werden konnte und die sowohl das Gestaltungsverfahren als auch die Gestaltungsprinzipien und -mittel der Penthesilea-Tragödie betraf, unsere Anschauung von der Kleistschen Grundkonzeption zu erhärten. -- Damit sind zunächst angefochten alle Urteile und Wertungen, die den Dichter Kleist vom Boden eines - latenten oder offenen - Klassizismus aus abzulehnen oder anzugreifen suchen. Diese Wertungen gehen in letzter Instanz auf das Urteil Goethes140 zurück, das von so verschiedenartigen Persönlichkeiten wie Otto Ludwig, Heinr. v. Treitschke, Wilh. Dilthey, Paul Ernst, Benedetto Croce, Friedrich Gundolf in freilich mehr oder minder modifizierter Weise bis zum heutigen Tage wiederholt wurde.141 Immer wieder wird Kleist vorgeworfen, er habe pathologische Sonderfälle dargestellt statt typischer, symbolkräftiger Gestalten, er lasse Formkraft und Gedankentiefe vermissen. Diese Einwände brauchen insofern nicht widerlegt zu werden, als bereits ihre Zuständigkeit zweifelhaft erscheint.