Beschreibung:

110 S. : Ill.; kart.

Bemerkung:

Aufgrund der schlechten Klebung ist der intakte Buchblock lose im Umschlag liegend, sonst gutes Ex. - Friedrich Schröder Sonnenstern (* 11. September 1892 in Kaukehmen bei Tilsit als Emil Friedrich Schröder; ? 10. Mai 1982 in Berlin) war ein deutscher Zeichner und Maler. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Art Brut oder der Outsider Art. ... (wiki) // Nach dem Krieg lebt Friedrich Schröder mit seiner Lebensgefährtin Martha Möller (der "Tante Marta") in höchst ärmlichen Verhältnissen vom Verkauf selbstgesammelten Brennholzes. Etwa 1950 beginnt er, von dem schon Zeichnungen aus der Zeit seines Anstaltsaufenthaltes in Neustadt überliefert sind, wieder zu malen: Am Anfang stehen kleinformatige, "diskret" (Alfred Bader) kolorierte Bleistiftzeichnungen wie sie vor allem in diesem Band wiedergegeben werden (Sammlung Brockstedt). Erst nach 1952 bemalt er Kartons von 50 x 70 oder 70 x 100 cm, wobei er die intensive Farbigkeit ausschließlich durch harte Farbstifte erreicht. Diese Arbeiten vor allem haben seinen Ruhm begründet und geholfen, seine materiellen Lebensbedingungen ein wenig zu verbessern. Nach dem Tod von Martha Möller 1964 beginnt, wie Alfred Bader schreibt, "eine schwere Zeit. Sich selbst ausgeliefert, wurde er nur zu oft Opfer des Alkohols, zuweilen seiner Trinkkumpane. Er vernachlässigte seine Arbeit, unterschrieb im Rausche Bilder, die gar nicht von ihm stammten, kam materiell herunter. Schließlich mußte er 1967 seine Wohnung verlassen. Nur dank einigen uneigennützigen Freunden konnte er sich nochmals für eine Zeit auffangen und - obwohl viele Kunsthändler nichts mehr von ihm wissen wollten - erneut schöpferisch arbeiten. Doch am 4. Dezember 1968 mußte der 76jährige Friedrich wegen "Nahrungskarenz, Alkoholabusus und zunehmender Verwahrlosung" in eine Berliner psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Dort ist er ruhig und sittsam. "Doch die Zeit, in der er alles in seine vorbildlosen Bilder umformen konnte, die ist vorbei", schreibt einer seiner Freunde." (S. 110) // Friedrich Schröder Sonnenstern (* 11. September 1892 in Kaukehmen bei Tilsit; ? 10. Mai 1982 in Berlin; eigentlich Friedrich Schröder) war ein deutscher Zeichner und Maler. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Art Brut oder der Outsider Art.Geboren 1892 in Kaukehmen (heute Jasnoje) nahe Tilsit (heute Sowetsk) als Emil Friedrich Schröder, war er eines von 13 Kindern, von denen allerdings zwei unmittelbar nach der Geburt starben. Sein frühes Leben war gekennzeichnet von Aufenthalten in Erziehungs- und Irrenanstalten, letzteres wegen angeblichem Jugendirresein Dementia praecox, was schließlich zu seiner Entmündigung führte. Als er 1919 nach Berlin floh, beschäftigte er sich mit Okkultismus, Wahrsagerei und Heilmagnetismus. Er gründete eine Sekte und verteilte seine Einnahmen in Form von Brötchen (Schrippen) bervorzugt an Kinder, was ihm den Titel ?Schrippenfürst von Schöneberg? einbrachte. 1933 wurde Sonnenstern, den Namen hatte er sich um 1928 zugelegt (Eliot Gnas von Sonnenstern), in die Provinzial Irren- und Heilanstalt Neustadt in Schleswig-Holstein eingewiesen, wo er den Künstler Hans Ralfs kennenlernte, der ihn zum Zeichnen erster Bilder animierte. Nach der Entlassung folgte ein dreijähriger Gefängnisaufenthalt, anschließend der kurzzeitige Dienst im Luftwaffendepot und die Abschiebung ins Arbeitslager Himmelmoor bei Quickborn. 1942 gelang ihm die Flucht nach Berlin. Unter halsbrecherischen Umständen überlebte er die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs und begann ab 1949 intensiv zu zeichnen. Die Surrealismus-Exposition in Paris 1959 feierte ihn als den beeindruckendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, international aufsehenerregende Ausstellungen folgten. Er kam den Aufträgen nicht mehr nach, ließ von Gehilfen seine Bilder ausmalen und führte Details, Feinarbeiten und Korrekturen eigenhändig aus - bis die Gehilfen, teilweise angeregt und beauftragt von Galeristen und Händlern, auf vorsignierten Kartons Schröder-Sonnenstern-Motive kopierten, ausmalten, verkauften und ihn schließlich zum Opfer von Fälschercliquen degradierten. ... ISBN 3446115846