Beschreibung:

197 S. Originalbroschur, nicht aufgeschnitten

Bemerkung:

Umschlag liegt lose bei, äußere Seiten lichtrandig. - Aus dem Vorwort: Der Animismus geht von der Voraussetzung aus, daß die "Seele" ein vom Körper trennbares Wesen sei, das z. B. im Traume den Körper verlassend frei in der Welt herumschweifen kann. Diese frei agierende Seele wird als das schöpferische Prinzip gedacht. Wie der Mensch im Traum eine "objektive" Welt vor sich schaut, so ist diese ganze Welt nur der "Traum" eines "ewigen Geistes". Das war auch der Ausgangspunkt für den jungen Schopenhauer, wie man dies aus seinen "Erstlingsmanuskripten" ersehen kann. Später ersetzte er den "ewigen Geist" durch "Wille", da "Geist" den Intellekt voraussetzt, Intellekt aber etwas sekundäres, auf einer sehr hohen Stufe der Entwicklung erscheinendes sei. So wird ihm die Wirklichkeit (die Welt), die Objektität, die Sichtbarwerdung des Willens. Der Animismus ist nur der theoretische Ausdruck des Narzißmus; der Allmachtgedanke des narzißtischen Menschen drückt sich bei Schopenhauer aus als die Allmacht des Einen Willens, des schöpferischen Prinzips der Welt. In dieser Form ist es bereits ein Schritt zur Überwindung des Narzißmus, da der "Wille" bei Schopenhauer kosmologisch zerfließt und ein Mittelding zwischen Gott und Natur darstellt.