Beschreibung:

143, 112, 120 S. Marmorierter Pappband.

Bemerkung:

Einband berieben und bestoßen, 1. Lage lose, papierbedingt leicht gebräunt, sonst sauber. - Aus den biographischen Notizen: Otto Heinrich v. Gemmingen. Geboren 1738; gestorben 1800. Nur wenige Schriftsteller haben unsere Dramatische National-Literatur mit Erzeugnissen bleibenden Werthes bereichert. Nachdem Lessing die.Umstaltung der deutschen Bühne mit kritisch reicher Einsicht unternommen, und die Theaterlust in Deutschland so allgemein geworden war, versuchten sich zwar eine Unzahl von Dichtern auf diesem Felde der Poesie; indeß nur gar wenige der von ihnen errungenen Kränze waren aus Immortellen geflochten. Sie dauerten ihren Tag, welkten und man gedachte ihrer nicht mehr. Aber wenn auch Lessing, Schiller, und Göthe ? die Coryphaen ? in ihrer unendlichen Erhabenheit allein stehen, ? so besitzen wir doch noch eine Anzahl Dramatiker von zwar minderem, aber nichts desto weniger bleibendem Werthe. Engel, Leisewitz, Iffland, Götter, Sprickmann, Lenz, Müllner, Körner, Raupach, Werner, Gerstenderg, die Stollberge, Klopstock, Houwald, Heinr. v. Kleist, Collin, Grillparzer, Tiek, Kotzebue, Huber sind Namen, welche die Zeit mit ihren Wirkungen auf Geschmack und Sprachbildung nicht verwischen wird. Zu diesen gesellt sich auch Gemmingen, der, nebst Großmann, die ersten gelungenen Versuche scenischer Darstellung aus dem Kreise des häuslichen Lebens machte, welche später Iffland mit so großem Erfolge fortsetzte und ausbildete. Gemmingens Geburtsort ist Heilbronn. Er studirte die Rechte und trat in Kurpfälzischen Dienst, in dem er schnell bis zum hohen Range eines Kämmerers stieg. 1784 zog er sich in den Privatstand und nach Wien zurück. Später lebte er einige Jahre in Würzburg. Er starb 1806 zu Wien. Vorher war ihm vom Badens Fürsten der Titel Geheimer Rath geworden. -- H. W. von Gerstenberg. Geboren 1757; gestorben 1823. Der edle Dichtergreis, der fast drei Menschenalter sah, ist ein geborener Däne. Sein Vater, ein wackrer Kriegsmann, schickte ihn auf die Schule nach Altona, wo er sich bis in sein zwanzigstes Jahr zur Universität vorbereitete. 1767 ging er nach Jena, von wo ihn der Wunsch seines Vaters, der eine Offizierstelle im dänischen Heere für ihn ermittelt hatte, abrief, um die Bücher mit dem Säbel zu vertauschen. In dem Feldzuge gegen Rußland stieg er bis zum Rittmeister. Des wüsten Handwerks müde, nahm er nach dem Frieden den Abschied und zog sich in den Civilstand zurück. Der berühmte Bern-storf, schon lange auf den talentvollen Mann aufmerksam, zog ihn zu diplomatischen Arbeiten in die deutsche Kanzlei. 1775 erhielt er den Posten eines dänischen Geschäftsträgers in Lübeck, welchen er eine lange Jahrenreihe mit Würde bekleidete. Zum Director des Justizwesens in Lltona berufen, verwaltete er dieses Amt bis m sein hohes Alter. 1820, wo er sich von allen Geschäften zurückzog, um den Spätabend des Lebens blos den Wissenschaften und Freunden zu leben. Gerstenberg starb zu Altona 1823. - Wikipedia: Otto Heinrich von Gemmingen zu Hornberg (* 5. November 1755 in Heilbronn; ? 3. März 1836 in Heidelberg) gehört zu dem Geschlecht der Herren von Gemmingen. Auch gehört er zu den heute unbekannten Schriftstellern der Aufklärung, war Diplomat, Freimaurer, Illuminat und Freund Mozarts. [...] 1779 hatte Gemmingen seine Jugendliebe in dem Schauspiel Der deutsche Hausvater literarisch verarbeitet und dies im Herbst in einem Vortrag vor der Kurfürstlich Deutschen Gesellschaft vorgestellt. Das Stück war sehr politisch und prangerte die Abgrenzung zwischen Adel und Bürgertum und die Praktiken gegenüber den Bauern an. Leidenschaftlich plädierte Gemmingen dafür, die Schranken zwischen den Ständen niederzureißen. -- Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (* 3. Januar 1737 in Tondern, Schleswig; ? 1. November 1823 in Altona; Pseudonyme: Ohle Madsen, Zacharias Jernstrup, Irmenfried Wetstein) war ein deutscher Dichter und Kritiker, der lange in dänischen Diensten stand. [...] Mit seinen Literaturbriefen und der Tragödie Ugolino, die 1768 erschien und als sein dramatisches Hauptwerk gilt, bereitete Gerstenberg dem Sturm und Drang den Boden. Die Handlung des Dramas basiert auf der Leidensgeschichte des Ugolino della Gherardesca, der mit seinen Söhnen in einem Turm eingekerkert wurde und verhungerte. Den Stoff hatte Dante im XXXII. und XXXIII. Gesang des Inferno behandelt. -- Anton Matthias Sprickmann (auch Anton Mathias Sprickmann; * 7. September 1749 in Münster; ? 22. November 1833 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist. [...] Er wurde zu einem der ?wildesten? und bekanntesten Exponenten des Sturm und Drang. Sein schon 1770 in Wien preisgekröntes Lustspiel ?Eulalia? wurde auch von Goethe in Weimar inszeniert, den er verehrte und mit dem er sich anfreundete.