Beschreibung:

291 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Schutzumschlag deutlich berieben und bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Am Ende dieses thematisch wie sprachlich ungewöhnlich originellen Buches steht eine groteske Szene: ein Vater hält die Totenklage über seine lebende Tochter, die sich gerade mit ihrem Geliebten gefunden hat. Vorher war diese Tochter von der Feuerwehr entführt worden. Das Buch ist erfüllt von solchen eigenartigen, im Geiste des französischen Esprits vorgetragenen Geschehnissen, die zusammengenommen das ernste Problem des Totalitätsanspruches im häuslichen Kreise behandeln. Die Jugend aber behauptet tapfer die Oberhand; sie siegt in ihrer scheinbar von der Oberfläche her bestimmten Art, die ihrer tiefsten Absichten dennoch gewiß ist, über alle inneren und äußeren Anfechtungen. Geistreich und spannend eröffnet sich ein Einblick in die Lagerung der Substanzen nach dem Kriege, über die uns sonst noch wenige dichterische Aufschlüsse vorliegen. - Hermann Kesten (* 28. Januar 1900 in Podwoloczyska, Königreich Galizien, Österreich-Ungarn; ? 3. Mai 1996 in Basel, Schweiz) war als Schriftsteller einer der Hauptvertreter der literarischen ?Neuen Sachlichkeit? während der 1920er Jahre in Deutschland. [...] 1933 floh er nach Frankreich; in der folgenden Zeit wohnte er in Paris und hielt sich im Exilzentrum Sanary-sur-Mer bei Toulon, in London, Brüssel, Oostende und Amsterdam auf. Dort leitete er ? wiederum gemeinsam mit Walter Landauer ? die deutsche Abteilung des Verlags Allert de Lange und publizierte in Konkurrenz aber auch in Kooperation mit dem zweiten großen niederländischen Exilverlag, dem Querido Verlag (dort war Fritz H. Landshoff mittlerweile Verlagsleiter),