Beschreibung:

238 S., 91 Abb. Originalhardcover.

Bemerkung:

Ein tadelloses Exemplar. - Aus der Einleitung: In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie das Werk der Malerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) aus naturwissenschaftlicher Sicht zu bewerten ist. Zwar liegen zu M. S. Merian zahlreiche Forschungen vor, überwiegend Biographien und Faksimileausgaben, aber der genauen Prüfung der biologischen Inhalte ihrer Zeichnungen und Texte ist bis heute nicht ins letzte Detail nachgegangen worden. Die Spannweite der Bewertungen über die Frage, war die Merian nun »Künstlerin und Naturforscherin mit ganzheitlichem Blick« oder war das, was sie publizierte, die »Verbreitung von bereits Bekanntem«, könnte nicht größer ausfallen. Insbesondere ihre Surinamreise und das daraus resultierende Werk der Metamorphosis (1705) schlug sich unmittelbar in der Merian-Literatur nieder. Sie wurde zum Vorbild emanzipierter Weiblichkeit stilisiert. Die Historikerin Natalie Zemon Davis (1996) beschreibt M.S. Merians naturwissenschaftlichen Ansatz in ihrer jüngsten Merian-Biographie als eine »ökologische Sichtweise«, denn sie sei an organischen Interaktionen mit und in der Natur interessiert, im Unterschied zu dem mechanistischen Verständnis ihrer männlichen Kollegen. Whitney Chadwick (1990) und andere behaupten, die Merian habe »Zoologie und Botanik revolutioniert und die Grundlagen für Linnes Klassifikationssystem gelegt«. Und Wolf-Dietrich Beer (1976) nannte sie eine »stets um wissenschaftliche Genauigkeit bemühte Künstlerin«. Dieter Kühn (2002) hingegen sieht in M.S. Merian »ein Beispiel für früh einsetzende Spezialisierung«, die das weite Spektrum der Insektenkunde gleichsam ausblendete und sich eigentlich »nur mit Raupen und ihren Parasiten und Fraßpflanzen - und schließlich mit den Faltern befasste«. Der Begriff Entomologin sei zu hoch angesetzt, in der Beobachtung und Darstellung vorzugsweise von Raupen und Faltern sei und bleibe sie eine Liebhaberin, daher verleiht ihr D. Kühn nur das Prädikat: »entomophil«. Einige Darstellungen M. S. Merians wurden von verschiedenen Autoren als spektakuläre Bilder abgetan. Auch mit diesem Vorwurf gilt es sich auseinander zu setzen. - Inhalt: Maria Sibylla Merian (1647-1717) - Ein Leben in Wandel und Beständigkeit -- Maria Sibylla Merians Werk vor dem Hintergrund ihrer Zeit -- Der Einfluss von Merians Werk auf die nachfolgenden Entomologen und andere Naturwissenschaftler -- Die ersten Amsterdamer Jahre -- Tierdarstellungen bei Maria Sibylla Merian -- Aquarell, Stich, Umdruck: Das Rechts-Links-Problem bei den verschiedenen Abbildungen M. S. Merians -- Mollusken: Arbeiten für D'Amboinsche Rariteitkamer (1705) von Georg Eberhard Rumphius -- James Petiver: Merians "Brücke" nach Britannien -- Nachahmung Merianscher Darstellungen. ISBN 9783925347795