Beschreibung:

344 S. : 68 Illustrationen ; Tab.; 24 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit farb. illustr. OUmschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplarleichte Gebrauchs- u. Lagerspuren. - Arbeitsexemplar aus der Bibliothek von Hansdieter Heilmann (1943-2019), Dokumentarist u. Widerstandsforscher; mit vielen Beilagen (auch Zeitungsartikel) u. Notizzetteln sowie wenigen Bleistift-Anstreichungen. - 53 Luftangriffe, an denen mehr als 8000 britische und amerikanische Bomber beteiligt waren, hatte Stuttgart im Zweiten Weltkrieg zu erdulden. Dabei wurden in der Stadt insgesamt 4 562 Menschen getötet und 8908 verwun-det. 39125 Gebäude, darunter 32549 Wohnhäuser, wurden zerstört oder beschädigt. Die Angreifer verloren bei diesen Angriffen auf Stuttgart etwa 300 meist viermotorige Bomber mit einem Personal von ungefähr 2400 Mann. Die Geschichte der schwersten Zerstörung, die der Stadt Stuttgart widerfahren ist, wird in diesem Buch erstmals zusammenfassend dargestellt. Verbunden mit kurzen Abrissen der Entwicklung der Luftwaffen, der Luftabwehr und des Luftschutzes werden die wichtigsten Ereignisse der Angriffe auf Stuttgart chronologisch geschildert und gleichzeitig in die größeren Zusammenhänge der allgemeinen Luftkriegsentwicklung gestellt. Augenzeugenberichte geben Einblick in die Erlebniswelt der Angegriffenen wie der Angreifer von damals. Außerdem werden, unter Verwertung britischer und amerikanischer Stellungnahmen, Probleme der Politik und der Moral erörtert. Ein umfangreiches alphabetisches Register der Orte, Stadtteile, Straßen, Gebäude usw. er-schließt die Arbeit und macht sie auch zu einem Nachschlagewerk für zahlreiche Luftkriegsereignisse im ganzen nordwürttembergischen Bereich, die mit der Offensive gegen die Landeshauptstadt in Verbindung standen. (Verlagstext) // ... In Württemberg nahmen unterdessen, wie anderwärts im Reich, die nächtlichen Nadelstichaktionen des damals noch recht schwachen britischen Bomberkommandos ihren Fortgang. Die Briten, die zu dieser Zeit wie die Deutschen nur über zweimotorige mittlere Bomber verfügten, welche sich ohne Fern Jagdschutz gegen massierte Jägerangriffe nicht ausreichend verteidigen konnten, haben sich schon frühzeitig und sehr konsequent auf die Nachtangriffstaktik verlegt. Schon im Winter 1939/40 wurden die Bomberbesatzungen der Royal Air Force über England intensiv im Nachtflug, insbesondere im Navigationswesen, geschult. Im Frühjahr 1940 wurden solche nächtlichen Vorübungen für die kommenden Großaktionen als "Flugblatt-Angriffe" (Leaflet-Raids) schon weit über das Reichsgebiet ausgedehnt und schließlich in "eine Art bewaffneter Aufklärung" umgewandelt. Eine Eskalation ist unverkennbar. Im Zuge der "bewaffneten Aufklärung" fielen 1940 z. B. im Mai und September Bomben auf freies Feld bei Niederhofen (Lkr. Heilbronn), ebenso am 4. Juni bei Unterweiler (Lkr. Ulm). In der Nacht vom 14. / 15. Juni mußten 21 Brandbomben in Horrheim (Lkr. Vaihingen) abgelöscht werden. Am 30. Juni sowie 12. und 27. Juli wurden in Mühlacker (Lkr. Vaihingen) jeweils nachts Überflüge in Richtung Stuttgart bemerkt. Diese Flugzeuge konnten ihr Ziel offenbar nicht finden, und es scheint, als ob die sich nun immer mehr häufenden wahllosen Bombenwürfe auf die weitere Umgebung von Stuttgart von den Royal-Air-Force-Besatzun-gen ausgelöst worden seien, wenn sie nach langer vergeblicher Zielsuche wegen Treibstoff mangels umkehren mußten. Da aus dieser Zeit wenig Abschüsse in diesem Raum festgestellt werden konnten, dürfte es sich wohl nicht um eigentliche Notwürfe gehandelt haben. Am 6. und 7. August gingen über Mühlacker zahlreiche Flugblätter nieder.3 Dies sind nur einzelne Beispiele nächtlicher Einzelaktionen des britischen Bomberkommandos im Jahre 1940. Es sei nur noch erwähnt, daß der in Literatur und Presse gelegentlich als erster Luftangriff auf Württemberg bezeichnete Abwurf von drei Spreng- und etwa 100 Stabbrandbomben in der Nacht vom 2.13. September 1940 auf Großbottwar (Lkr. Ludwigsburg), dem ein Menschenleben und mehrere Gebäude zum Opfer gefallen sind, in Wirklichkeit erst in der zehnten Nacht nach dem ersten wirksamen Luftangriff des 2. Weltkriegs auf die Landeshauptstadt stattgefunden hat. ? (Seite 20) ISBN 9783608914245