Beschreibung:

139 Seiten; 24 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. nachgedunkelt; Rücken angerissen; Vorsätze leicht nachgedunkelt; kleine hs. Eintragung auf Vorsatz. - INHALT / Kapitel: Einführung: Die Lehre des Novalis -- Zeit / Erscheinungen -- Gericht / Erhebung -- Weg / Weisung -- Not / Ahnung -- Erleuchtung / Gottheit -- Wissen -- Dichtung / Kult -- Geschichte / Erleuchtung -- Aufgabe / Erleuchtung -- Bild -- Nachwort. ---- " ... Der durchaus geistlichen Seele des Novalis sind Religion und Christentum natürlich. Fast möchte man sagen: Sie liegen auf derselben Ebene mit der Seele. Nirgends muß Novalis sich recken und steigern, nirgends eine verweigerte Schau gewaltsam sich erzwingen. Der Wert seines Wesens besteht bei einer sehr geringen Dynamis. So hat er auch keine eigentliche Entwicklung; dem Freunde Fr. Schlegel darin ganz entgegengesetzt. Seine Art von Christentum ist ihm die natürliche und notwendige, gleichsam die geschenkte Form seines Seins. Der Mangel jedes faustischen Zuges zeichnet ihn vor den Zeitgenossen aus. Die Weise seiner Veränderung ist nicht das faustischsgeistige Streben, sondern der organische Wandel. Seine Welt ist nicht eine Welt der Suche, sondern des immanenten Sinns. Seine Welt ist nicht eine Welt der unruhigen und ungleichmäßigen Bewegung, sondern der Ruhe, der Harmonie und des reinen Seins. Er gehört entschieden zu News mans "Einmalgeborenen". Der Geist ist ihm nicht Utopie, sondern Allgegenwart. Die Wirklichkeit will er nicht aufheben, es sei denn vom Inneren des Menschen her durch ihre Verklärung. Sinn und Harmonie durchleuchten alle Dinge. Die Sünde ist ihm nur eine Art von Selbstvergessenheit. Die Heilswahrheiten sind ihm nicht moderne Paradoxien und Findungen der Verwegenheit; sie sind ihm uralt selbstverständlicher Besitz, dessen die Menschen durch Be" sinnung inne zu werden vermögen. Eine Grundtatsache seines Seins, ein Geheimnis seiner Eigen" art besteht darin, daß, wer geistlich ist, die Welt selbst in einem ganz anderen Lichte sieht, als dem einer vernünftigen Aufgeklärt" heit. Es ist ihm, als ob allen Dingen die Zunge gelöst würde, als ob das Sein aller Dinge zum Hinweis würde auf einen Sinn. So war dem Mittelalter die Welt ein Buch, in dem man die Gedanken Gottes lesen konnte. Das All enttotet sich und redet mit dem geistlichen Menschen von dem Geiste, der es geschaffen hat, und der in ihm gegenwärtig ist. Das ist eben eine Tatsache, die man anerkennen muß. Wer sie noch nicht ahnen kann, der muß einen neuen Blick auf die Natur tun. Bloße Rede wird das Gemeinte ihm nie deutlich machen. In dieser Betrachtungsart wird das Sein der Dinge nicht geändert, verzerrt oder aufgehoben. So wie sie sind, sind die Dinge Symbola, Abdruck und Erscheinung des Geistes. Sinnschauungen der Welt, Zeilen, gelesen im großen Weltbuche des Logos, das sind die besten Fragmente des Novalis. ? " (S. 6; Paul Landsberg)