Beschreibung:

124 Seiten; Illustr.; Frontispiz; graph. Darst.; 18,5 cm; fadengeh. Orig.-Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband u. Seiten gering nachgedunkelt; (wenige) Bleistift-Anstreichungen. - In Frakturschrift. - Adeline Karoline Luise Gräfin von Schimmelmann (* 19. Juli 1854 in Ahrensburg; ? 18. November 1913 in Hamburg) war eine deutsche Evangelistin und die Gründerin einer Seemannsmission. ... Von 1872 bis 1890 war Schimmelmann Hofdame der Kaiserin Augusta und nahm in dieser Funktion vor allem repräsentative Aufgaben wahr. Im Februar 1886 hörte sie in Berlin einen Vortrag des bekannten Pfarrers und Volksschriftstellers Otto Funcke, dem sie im Rückblick ihre Bekehrung zuschrieb. Als sie sich im August 1886 zur Erholung auf der Insel Rügen im Ort Göhren aufhielt, lernte sie das Elend der dort arbeitenden Fischer kennen, welche sich nach dem Aufkommen des Tourismus ihrer Lebensgrundlage beraubt sahen. Schimmelmann konzipierte daraufhin am Göhrener Salzlagerplatz (Solthus) ein Seemannsheim. Es bot 50 Personen Platz und wurde 1887 eingeweiht. Später kaufte sie auch Grundstücke auf der Insel Oie und in anderen Orten entlang der Küste, um dort weitere Heime einzurichten. Insbesondere bemühte sie sich um die Bekämpfung des unter den Fischern weit verbreiteten Alkoholismus. Dafür predigte sie auch an den Stränden Rügens und setzte sich - entgegen dem Zeitgeist - auch für das Frauenwahlrecht ein. Als mit dem Tod der Kaiserin 1890 ihre Tätigkeit als Hofdame endete, konnte sie sich ganz ihren karitativen Projekten widmen. Die in Kopenhagen lebenden Geschwister der Gräfin waren mit diesen Geldausgaben nicht einverstanden, beorderten sie 1893 unter vorgeschobenen Gründen nach Kopenhagen und wiesen sie mit falscher Diagnose in eine psychiatrische Einrichtung ein. Im April 1894 erwirkten Freunde die Entlassung. In ihren "Streiflichtern" schildert sie, wie Teile der Verwandtschaft ihre Villa verwüsteten, ihr Eigentum zerstörten oder raubten und ihre Gefolgsleute unter fadenscheinigen Gründen kriminalisiert wurden. Seit 1894 wirkte Schimmelmann in Deutschland, bald auch in anderen europäischen Ländern, als freie Evangelistin. Sie bereiste mit ihrer Yacht Skandinavien, England und Italien, wo sie sich ebenfalls für ein besseres Leben der Seemänner engagierte. Von 1898 bis 1900 bereiste sie die USA und Kanada, wo sie gut besuchte Vorträge hielt. Auch hier organisierte sie die Versorgung von Seeleuten. Mit Unterstützung durch ihren Adoptivsohn Paul und aus dem Adel gründete sie 1906 eine internationale Mission und gab die Zeitschrift "Leuchtfeuer" heraus. ? (wiki) INHALT : Kindheit und bei Hofe // Am Hofe der Kaiserin Augusta // An Bord des Dampfers "Rügen" // In der Werkstatt // Greifswalder Oie // Mein Inselheim // Branntwein und andere böse Geister // Unter Berliner Sozialisten und Anarchisten // Warum ich nach Berlin ging // Das Evangelium und harte Arbeit // Eine hungrige Bevölkerung // Verfolgung und Gefangenschaft // Der Anschlag // Die Falle // Eine menschliche Hölle // Befreiung // Reichstagsbericht und Preßstimmen // Meine Missionsarbeit - (u.a.)