Beschreibung:

341 S. : Illustr. ; 21 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. gering berieben. - Marlene Kuch studierte Romanistik und Germanistik in Würzburg. Abschluß mit Magister Artium. Seit 1992 Lehrtätigkeit in französischer Literaturwissenschaft. ... / Das Älterwerden ist vornehmlich für die Frau mit hartnäckigen Klischees und Tabus belastet. Über das Frauenbild in der Literatur ist zwar bereits vieles geschrieben worden, zu wenig wurde dabei aber das letztlich banale Faktum berücksichtigt, daß (auch) die Frau ein durch Zeit und Vergänglichkeit determiniertes Wesen ist. Die Arbeit will zeigen, wie die literarische Darstellung und Funktionalisierung der Frau zur abfälligen Haltung gegenüber dem weiblichen Altern beiträgt. In der älteren Literatur Frankreichs ist das Erscheinen der alten Frau festgelegt auf wenige stereotype Rollenmuster und gebunden an niedrige Stillagen und Genres. Im realistischen Roman des 19. Jahrhunderts, dem der zweite Hauptteil gewidmet ist, gewinnt das Bild der alternden Frau an Seriosität, an Variationsbreite, an psychologischer Tiefe. Die durch den männlichen Blick bedingten negativen und stereotypen Voreinstellungen sind jedoch keineswegs überwunden, sie äußern sich lediglich auf subtilere Weise. (Verlagstext) // INHALT : Die alternde Frau in der französischen Literatur: Traditionelle Repräsentationen ---- Einleitung. ---- Synopsis zu Kapitel 1 ---- 7. ---- 1. Die häßliche Alte. ---- Antike Vorbilder. ---- Höfische Lyrik. Conon de Bethune: Parodistische Umkehr des Minneverhältnisses. Vieillesse und courtoisie schließen sich aus. ---- Guillaume de Lorris: Die alte Frau als Allegorie der vieillesse. Ästhetisch ---- moralische Disjunktion von Alter und Eros. ---- Villon, Marot, Du Bellay, d'Aubigne: Das Diptychon. Das häßliche Alter als Antithese zur idealen Schönheit. ---- Du Bellay: La vieille courtisane. Das Alter als Demaskierung des falschen Scheins. ---- Sigogne u.a.: Die alte Frau als geschmähtes Objekt in der derb ---- satirischen Dichtung des 16./17. Jahrhunderts. ---- Oberflächliche Glättung des Bildes durch die Ästhetik der Klassik: Tabuisierung des alternden Frauenkörpers. ---- 2. Die komische Alte. ---- Die alte Frau als niedriger Gegenstand in niedrigen Gattungen. ---- Die lüsterne Alte und die einfältige Alte im Fabliau. ---- Rabelais, Marot, d'Aubigne: Die misogyne Tradition des esprit gaulois. ---- Moliere: Madame Pernelle und Philaminte. Verfremdung und zweideutige Komik durch männliche Darsteller. ---- Ist Arsinoe eine vieille ?. ---- Dancourt/ Sainctyon: Die burleske Komik der "vieille plaideuse". ---- 3. Die Herrscherin. ---- Racine: Berenice, Phedre. Die biense'ance verbietet das Altern der tragischen Heldin. ---- Agrippina und Athalie. Die evidente und doch unsichtbare vieillesse der mächtigen Frau. ---- Corneille: Pulcherie. Die Bühnenfähigkeit des vieillard amoureux in der "comedie heroique" und die gezielte Verjüngung der Herrscherin. ---- 4. Die Kupplerin. ---- Die spanische Celestina als Paradebeispiel eines althergebrachten Figurentyps. ---- Die alte Kurtisane als Kupplerin. ---- Die Kupplerin in der Renaissance ---- Komödie. ---- Mathurin Regnier: Macette. Ein weiblicher Tartuffe. ---- Die dame d'intrigue als domestizierte Nachfolgerin der traditionellen entremetteuse. ---- 5. Die Hexe. ---- Weshalb wurde und wird gerade die alte Frau zur Hexe erklärt? ---- Der historische Höhepunkt des Hexenwahns und die literarischen Invektiven gegen die Hexe. Ronsard, Du Bellay. ---- Die Personalunion von Hexe und Kupplerin. Liebes ---- und Schadenszauber. ---- Chretien de Troyes: Cliges. Die wohltätige 'Hexe' Thessala. ---- Der Hexerei ---- Vorwurf als ---- misogyner Topos im Rosenroman und in den Lamentations de Matheolus. ---- Les Evangiles des Quenouilles. Volksweisheit und 'Aberglaube'. ---- Die verbale Hexenhatz im Cabinet satyrique. ---- Die Entmystifizierung des Hexenwesens und die Corneillesche Medea. ---- Th. Corneille und Donneau de Vise: La Devineresse ou lesfaux enchantements. Die falsche Hexe als "vieille scelerate". ---- 6. Die Ratgeberin. ---- Gibt es eine weibliche Altersweisheit? ---- Les Evangiles des Quenouilles. Die weise Frau als Hexe. Satirische Diskreditierung weiblichen Wissens. ---- Jean de Meun: "La Vieille" im Rosenroman. Materialistische Liebesmoral. Sagesse als savoir faire. ---- Clement Marot: Exzeptionelle Huldigung an eine kluge Dame. ---- Die pragmatischen Lebensweisheiten der Kupplerin. ---- Moliere: Les Femmes savantes. Philaminte als "vieille" und ihr 'fehlgeleitetes' Bildungsstreben. ---- Voltaire: Die "vieille" in Candide. Leidvolle Lebenserfahrung und nüchterne Alltagsbewältigung. ---- Choderlos de Laclos: Les Liaisons dangereuses. Madame de Rosemonde als großmütterliche Ratgeberin. Die Machtlosigkeit der Tugend. ---- Madame de Lambert: Tratte de la vieillesse. Die männliche Bildungstradition als Stütze und die Religion als letzte Zuflucht der Frau. ---- 7. Die Liebhaberin. ---- Madame de Lambert: Discours sur les sentiments d'une dame. über die Frage: Wie lange darf eine Frau heben? ---- Das hartnäckige Verbot der weiblichen Altershebe und die wenigen Ausnahmen: ---- Jean Le Fevre: La Vieille ou Les derniers amours d'Ovide. Späte Liebeserfüllung und endgültiger Abschied. ---- Francois Maynard: La belle Vieille. Beständige Liebe im Vorgefühl des Todes. ---- Marivaux: Le Paysan parvenu. Die literarische Entdeckung der Frau von fünfzig Jahren. ---- Die Sonderstellung des Romans. ---- Crebillon: Les egarements du coeur et de l'esprit. Die "coquette delabree" und die reife Frau als erotische Bewährungsprobe für den jungen Aristokraten. ---- Beaumarchais: Figaro und Marceline als Hochzeitspaar? ---- Zusammenfassung. ---- II. Das Bild der alternden Frau im Roman des 19. Jahrhunderts. Der weibliche Körper als Schicksal ---- Einleitung. ---- Von der femme d'un certain äge zur vieille femme Reifeprozess oder Verfall? ---- Die Frau von dreißig Jahren ---- Der "poetische Höhepunkt". ---- Balzac: La Femme de trente ans. Die desillusionierte Ehefrau. ---- Die Frau von dreißig Jahren aus der Sicht des jungen Mannes. ---- Opfermut, Leid und Schönheit. ---- Beatrix. Die Frau von dreißig Jahren als poetisches Kunstwerk. ---- Barbey d'Aurevilly: L 'Amour impossible. Unfähigkeit zu fühlen und unveränderliche Schönheit. ---- Une vieille maitresse. Die langjährige Gehebte und ihr verbrauchter Körper -- (u.v.v.a.) ISBN 9783631327555