Beschreibung:

95 Seiten; 21 cm; klammergeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; leichte Gebrauchs- u. Lagerspuren; Seiten geringfügig nachgedunkelt; Arbeitsexemplar des libertären Dokumentaristen und Widerstandsforschers Hansdieter Heilmann; mit Text-Beilagen. - Deutscher Ausland-Club. Mitglieder-Verzeichnis. 1940. / Präsident: Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg. Stellvertretender Präsident: Staatsrat Dr. Emil Georg von Stauß. Geschäftsführender Vizepräsident: Dr. Kurt Anhalt (Seite 3) // 95 Seiten / Namenslisten. --- DAC nicht bei wiki. - " Die Ehrenmitglieder haben am Schluß die Kennzeichnung "E", die lebenslänglichen Mitglieder ein "L" " (Seite 9). - Aus einem der beiliegenden Texte: " Einen wahren Krieg auf Leben und Tod führten die beiden "Großen", die militärische Abwehr im OKW und der gaheimpolizeiliche SD Himmlers gegeneinander aus der grundsätzlichen Gegnerschaft. Gegenüber diesem erbarmungslosen, heimlichen Kampf hinter den Kulissen wirkte die auf offener Bühne hitzig ausgetragene Rivalität des Promi und des Auswärtigen Amtes um die Gunst der Auslandspresse meist erheiternd, oft grotesk. Dramatische Höhepunkte wie die kaltblütige Auslieferung des Leiters der Presseabteilung "auf der einen Seite der Wilhelmstraße" durch den Leiter der Presseabteilung "auf der anderen Seite der Wilhelmstraße" an den Volksgerichtshof wegen Landesverrats waren allerdings Ausnahmen. In der Regel handelte es sich um Zänkereien von Amts wegen, die nach den landesüblichen Methoden und mit den zeitgemäßen Mitteln von erhöhten Zuteilungen an Lebensmitteln, Benzin, Textilien bis zur Bezahlung von sogenannten Telefonrechnungen durchgeführt wurden. Dieser Krieg fand in den Klubs statt. Das Promi unterhielt den DAC, den "Deutschen Auslands-Klub", indem repräsentativen Stadthaus des früheren Kaiserlichen Automobilclubs am Potsdamer Platz. Er war zu einer mit allen technischen Mitteln ausgestatteten komfortablen Arbeitsstätte umgebaut worden, einer pompösen Halle, einem riesigen Speisesaal sowie kleinen Appartements, einer intimen Bar, Schreib- und Lesezimmer und einer Rufzentrale bis in die Toiletten. Der DAC war nazistischen Stils: technische Großzügigkeit mit dem Odeur eines neuen und nicht ganz ehrlich, aber schnell erworbenen Reichtums. Immerhin, hier wurde gearbeitet. Unter unauffälliger Kontrolle. Grund genug für den APC, den "Auslandspresseclub" des Auswärtigen Amtes, sich in jeder Weise des Gegenteils zu befleißigen. Nachdem der APC am Kurfürstendamm ausgebombt worden war, bezog er in Dahlem, einem der vornehmsten Villenviertel des Berliner Westens, den Privatbesitz des Außenministers, den dieser im besten englischen Stil erbaut hatte. Das Landhaus in der Lentze-Allee atmete vornehme Ruhe. In diesem Haus und in einem märchenhaften Garten sollten die gejagten und geplagten Journalisten nach der heißen Arbeit des Tages tief und befreit aufatmen können. Hier sollten sie in kurzweiligen Nächten die Spannung abreagieren unter unauffälliger Kontrolle. Dr. Ernst Brauweiler, der Hausherr des Promiclubs, war sicher ein Urbild korrekter Ministerialbürokratie ? "