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2 Ordner; zus. ca. 900 A4-Seiten (Kopien); z.Tl. mit graph. Darst.; geheftet in 2 Ordnern; 32 cm.
Bemerkung:
Gute Exemplare / 2 BÄNDE. - Die Dokumente tls. auch in Russisch. - Sehr umfangreich; etwa 1000 Seiten. - Mit Vorbemerkung des "Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR". - Während der sechziger Jahre, besonders intensiv augenscheinlich zwischen Mitte 1966 und Frühjahr 1968, trug das Ministerium für Staatssicherheit Schriftstücke unterschiedlichster Pro-venienz zum "Material Wehner, Herbert, geb. 11.7.1906" zusammen. Die Unterlagen beziehen sich hauptsächlich auf seine Tätigkeit als Funktionär der KPD im Zeitraum 1937 bis 1942. Zugleich stellte das MfS Überlegungen an, diese Materialien für "operative Arbeiten gegen Weh-ner" zu nutzen. Die hier vorgelegten Dokumente sind im "Sekretariat des Ministers" (SdM) erhalten geblieben und im Zentralarchiv des Bundesbeauftragten (BStU, ZA) im Rahmen eines Rechercheantrages aufgefunden worden. Der Fund hat insgesamt in etwa den Umfang, wie er auch aus einer "Inhaltsübersicht" in dem MfS-"Auskunftsbericht" zu Herbert Wehner vom 6.5.1968 (BStU, ZA, SdM 1866, Bl. 76-88) ablesbar ist. In dem Dossier sind auch mehrere Schriftstücke des MfS (und des KGB) enthalten. Ob sie die MfS-Planung zu einer etwaigen künftigen Instrumentalisierung der gesammelten Wehner-Materialien vollständig wiedergeben, ist fraglich. Bis heute, Mitte Januar 1994, sind dazu aber nur die hier vorgelegten Dokumente gefunden worden. Zu den beiden genannten Aspekten, die Vergangenheit Herbert Wehners als KPD-Funktionär und die MfS-Erwägungen zur Nutzung der gesammelten Unterlagen, werden folgende sechs Faszikel vorgelegt: BStU, ZA, SdM 1856, 1857, 1858, 1866, 1869, 1870. Dieser Quellenbestand - Originale, Durchschriften, Fotokopien, Kopien von Kopien - wird der Öffentlichkeit hier vollständig zugänglich gemacht. Er umfaßt 868 Blatt. Verzichtet wurde auf die Einbeziehung der sechs Klemmappen - 831 Blatt - umfassenden Anlage "Schwedische Originalkopien von Prozeßmaterialien über Anklage Wehner/Hansson und Festnahmen Seydewitz, Mewis, Henke" einschließlich deren deutscher Übersetzung (BStU, ZA, SdM 1860-1865). Das vorgelegte Dokumenten-Konvolut, das wegen des hohen öffentlichen Interesses binnen weniger Tage zu erstellen war, bringt die Materialien fotokopiert exakt und vollständig - vgl. die BStU-Paginierung - so zur Ansicht, wie sie sich in den Aktenordnern, Mappen und Briefumschlägen vorfinden. Dadurch soll die Quelle dem Benutzer in größtmöglicher Authentizität vor Augen geführt werden. (Der besseren Übersicht bzw. Lesbarkeit wegen wurden einige Dokumente verkleinert bzw. vergrößert.) Das Konvolut enthält Materialien unterschiedlichster Provenienz: handschriftliche Aufzeichnungen und Memoranden Wehners, Dokumente der Komintern und der KPD, Aktenstücke der Gestapo, amtliche schwedische Drucksachen, Schriftstücke des KGB und des MfS, Akten des Rechtsausschusses des Sächsischen Landtages von 1931, Notizzettel des Leiters der Hauptverwaltung Aufklärung, Zeitungsausschnitte, etc. Manches davon war immer bekannt, manches seit langem anderswo zugänglich, vieles - insbesondere die Komintern-Materialien - wurde kürzlich durch die zeithistorische Forschung vor allem in Moskauer Archiven publik. Wehners umfangreiche "Notizen" von 1946 (BStU, ZA, SdM, Nr. 1858, Blatt 6-221) sind schon in den sechziger Jahren über einen kleineren Kreis hinausgedrungen und später veröffentlicht worden. Daneben finden sich viele Zeugnisse, die der Öffentlichkeit erstmalig vorliegen. Eine Auswahl oder Kürzungen verboten sich aus vielerlei Gründen, besonders aber deswegen, weil nur das Konvolut als Ganzes eine Ahnung davon vermitteln kann, wie sich der Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR am "Komplex Wehner" zu schaffen machte. (Vorbemerkung) // Herbert Richard Wehner (* 11. Juli 1906 in Dresden; ? 19. Januar 1990 in Bonn) war ein deutscher Politiker (KPD 1927-1942, SPD ab 1946). Er war von 1966 bis 1969 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, anschließend bis 1983 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Nach anfänglicher Mitgliedschaft in der sozialdemokratischen Jugendorganisation SAJ wechselte er zunächst 1923 zu den jungen Anarchosyndikalisten der SAJD, die er 1926 verließ, um Mitglied einer anarchistischen Organisation zu werden. Nachdem er auch diese wieder verlassen hatte, trat er 1927 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei, wurde 1930 deren Landtagsabgeordneter in Sachsen und stieg im Exil zum Mitglied des Zentralkomitees der KPD auf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland organisierte er Untergrundarbeit und befand sich von 1937 bis 1941 im Exil im Hotel Lux in Moskau. Den stalinistischen Säuberungen entging Wehner nicht. Er erlebte sie nicht nur als Zeuge, sondern er wurde auch selbst in eine Untersuchung verwickelt und machte seinerseits Angaben zum Verhalten anderer deutscher Kommunisten. 1941 wurde er nach Schweden geschickt, um von dort aus den kommunistischen Widerstand gegen das NS-Regime in Deutschland anzuleiten; dadurch ergab sich die Gelegenheit, der Sphäre von Gefahr und Verrat zu entkommen. 1942 wurde Wehner verhaftet und erlebte das Kriegsende in einem schwedischen Gefängnis. In dieser Zeit wurde er unter dem Vorwurf, sich dem Parteiauftrag entzogen zu haben, aus der KPD ausgeschlossen. 1946 nach Hamburg gekommen, wurde Wehner zu einem der führenden Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Wegen seiner Vergangenheit blieb er aber offiziell meist in der zweiten Reihe, etwa als stellvertretender Partei- und Fraktionsvorsitzender. Auch wenn er erst spät zu den Reformern stieß, unterstützte er als Parteiorganisator maßgeblich den Wechsel der Partei weg von einer Klientelpartei hin zu einer Volkspartei und das Bekenntnis zu Westintegration, Marktwirtschaft und Bundeswehr (Godesberger Programm). Nachdem die SPD 1982 die Macht im Bund verloren hatte, kandidierte Wehner bei der folgenden Bundestagswahl 1983 nicht mehr für den Bundestag, womit er auch sein Amt als Fraktionsvorsitzender aufgab. ? (wiki)