Beschreibung:

102 S. 26 x 18 cm, Halbleinen ohne Schutzumschlag

Bemerkung:

Einband berieben, bestoßen, angeschmutzt und fleckig. Beide Deckel fast ganz vom Buchblock getrennt. Papierbedingt gebräunt. Besitzerstempel (Prof. Weilen d.i. wohl Joseph von Weilen) auf dem Titel. "Die letzte (epische) Dichtung Frhr. v. Buschman`s und zugleich die umfangreichste ist das `Lied von Herzog Friedel und Sänger Osly` (Wien 1880). Der Verfasser, welcher mehrfach in seinen poetischen Werken der Bewunderung für den Dichter Anastasius Grün Ausdruck gibt, hat in diesem Epos sich gewissermaßen des berühmten Vorgängers `Letzten Ritter`, wenigstens in der Wahl eines der Zeitfolge naheliegenden patriotischen Stoffes und in der Form der Behandlung, zum Muster genommen. Die Hauptpersonen des Epos sind der Herzog Friedrich mit der leeren Tasche von Tirol und der Dichter Oswald von Wolkenstein. Der Poet weiß die verschiedenen historischen Beziehungen der beiden Persönlichkeiten geschickt im Liede zu verwerthen und ein großes Bild der Kämpfe und Befehdungen jener Zeit mit dem schönen landschaftlichen Hintergrunde des Tiroler Gebirgslandes vor dem Leser aufzurollen. Bearbeitungen von Originalgedichten Oswald v. Wolkenstein`s erscheinen dem Texte eingestreut, welcher in 6 Gesänge zerfällt, dessen letzter in dem Preise des Landfriedens von 1423 ausklingt. Die auch von genauen historischen Studien zeugende Dichtung war noch bei Lebzeiten des berühmten Dichtergrafen Auersperg (Anastasius Grün) abgefaßt und vom Verfasser diesem im Manuscripte mit der Bitte um Begutachtung vorgelegt. Graf Auersperg hatte eine genaue Prüfung vorgenommen und es liegen noch seine Briefe vor, die höchst anerkennende Worte über dieses poetische Werk enthalten, zugleich aber Aenderungen vorschlagen, welche der Verfasser gewissenhaft befolgt und damit dem Ganzen eine festere Gestaltung verliehen hat. Den Druck des Werkes hat Anast. Grün nicht mehr erlebt, B. aber dasselbe pietätvoll `den Manen` seines ruhmvoll bekannten Berathers gewidmet." (ADB 48, S. 274-276)