Beschreibung:

455 Seiten ; 30,5 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar. - Deutsch und Englisch. - Franz Erhard Walther (* 22. Juli 1939 in Fulda) ist ein deutscher Künstler (Bildhauer, Konzept-, Installations- und Prozesskünstler). ... Walther studierte von 1957 bis 1959 an der Werkkunstschule in Offenbach am Main (heute Hochschule für Gestaltung Offenbach) und von 1959 bis 1961 an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt. Darauf folgte von 1962 bis 1964 ein Studienabschnitt bei Karl Otto Götz an der Kunstakademie Düsseldorf u. a. zusammen mit Gerhard Richter und Sigmar Polke. 1971 wurde Walther mit 32 Jahren als Professor an die Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen, wo er bis 2005 tätig war. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Almut Linde, John Bock, Rebecca Horn, Santiago Sierra, Christian Jankowski, Lili Fischer, Martin Kippenberger und Jonathan Meese. ... (wiki) // ... Die Fotografie Speier. Aus der Serie ,Versuch, eine Skulptur zu sein' von 1958 zeigt den Künstler im Schneidersitz vor einem aufgespannten Nesseltuch sitzend und eine Fontäne aus Milch, Wasser und Backpulver in eine Schüssel speiend. (Abb. S. 27) Mit der in der Fotografie eingefangenen Aktion lässt Franz Erhard Walther den tradierten Skulpturbegriff weit hinter sich. Lange vor dem Aufkommen von Performances wird hier der Körper des Künstlers zum Material. Gleichzeitig löst sich der Werkbegriff von seiner festen Form: Ein Werk kann, das deutet sich bereits hier an, durchaus flüchtigen und temporären Charakter haben, es ist nicht länger an eine materielle Dauerhaftigkeit gebunden. Zunächst jedoch bleiben die 24 fotografischen Aufnahmen unter dem Motto "Versuch, eine Skulptur zu sein" ein Solitär. Ebenfalls mit den gängigen Bildvorstellungen brechen allerdings die Wortbilder von 1957-1958. Der Begriff ,KAIRO' ist auf einem dieser Blätter in hellbraunen Versalien auf sandfarbenen Grund gesetzt. (Abb. S. 26) Mit Tempera sind die Buchstaben, auf den 60,8 x 85,6 cm messenden, grundierten Karton gezeichnet. Schrift und Grund sind die einzigen beiden Bildelemente, keine weitere Zeichnung ist eingefügt. Das Motiv existiert lediglich in Form der Lettern, die zeichneri-sche Position bleibt unbesetzt. Die Lettern jedoch eröffnen eine interessante Wort-Bild-Klammer: Denn die Schrifttype wie auch die Farben setzen Assoziationen frei, die sowohl mit der Stadt Kairo als auch mit dem Land Ägypten verknüpft sind. So bekräftigt auch Franz Erhard Walther er habe die Schrift "mit der Erinnerung an altägyptische Würfelhockerfiguren entwickelt. Die gelbockerfarbene Fläche, als auch die Farbe der Buchstaben brachte ich in Beziehung zu Zimt, braunhäutigen Men-schen, Sand, Tabak, Kamelen [...]".' Das Wortbild Kairo gehört zu einer Gruppe von ursprünglich über 200 derartigen Arbeiten, die zwischen Sommer 1957 und Herbst 1958 geschaffen wurden - dem Zeitraum also, in welchem Franz Erhard Walther noch an der Werkkunstschule Offenbach studierte. ? (Seite 8/9) ISBN 9783731911418