Beschreibung:

Imperial-Folio (51 x 67 cm). Titelblatt und 12 Blatt Zinkätzungen, jeweils einzeln mit Bleistift signiert und am Unterrand bezeichnet. Originale Portfolio Mappe in Halbleinen mit Deckeltitel.

Bemerkung:

*Erschien in nur 40 numerierten Exemplaren (hier die No. 3). - Franz Frank (geb. 1897 in Kirchheim/Teck - gest. 1986 in Marburg) war ein deutscher Maler und Grafiker des Expressiven Realismus. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er zunächst auf Wunsch des Vaters Philosophie und Kunstgeschichte in Tübingen und Erlangen, wandte sich dann aber doch der angewandten Kunst zu, 1921 beginnt er an der Stuttgarter Akademie ein Kunststudium. Seine Vorbilder sind die Expressionisten, besonders wird er beeinflusst durch die Werke von van Gogh, Nolde u.a. und in der Grafik insbesondere von Lovis Corinth. Ab 1933 werden seine Arbeiten von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemt und Frank wird aus dem Lehramt entlassen. Die Werke dieser Zeit zeichnen sich zunehmend durch eine lichte Farbigkeit aus, gegen Ende der 1930er Jahre konzentriert sich Frank immer mehr auf Landschaften, Porträts und Stillleben. Im Zweiten Weltkrieg wird er als Soldat schwer verletzt, nach Kriegsende nimmt er seine Maltätigkeit schnell wieder auf. 1954 zieht er nach Marburg an der Lahn und nimmt in der kommenden Zeit an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland teil. "Wichtige Werkgruppen im Bereich der Graphikfolgen sind auch die Bewältigung seiner Kriegserlebnisse und die griechische Mythologie sowie literarische Themen. 1924 entsteht die erste Graphikfolge mit Lithographien zu Eduard Reinachers <Runolds Ahnen>", in der Folgezeit entstehen viele sozialkritische Grafiken und Mappenwerke zur Literatur. "1938 macht sich Franz Frank an die Arbeit der <Ilias-Mappe>. Die 10 Steinzeichnungen gehören mit der Mappe <Träume und Wirklichkeiten>, die er 1947 zur Verarbeitung seiner Kriegserlebnisse geschaffen hat, zum Besten, was Franz Frank im graphischen Bereich geschaffen hat. Es folgen Anfang der Sechziger Jahre die Mappe <Mären und Träume> sowie 1964 <Odysseus>" (Oliver Tursic in der Website zu Franz Frank). - Durch seine lange Lebenszeit hat Frank ein großes Oeuvre geschaffen: Ca. 1500 Ölbilder, zahlreiche Aquarelle und vielen Grafiken. Seine Mappenwerke sind sehr selten, insbesondere auch weil sie meist sehr kleine Auflagen hatten. Für das vorliegende Portfolio konnte ich keinen Standortnachweis in öffentlichen Bibliotheken finden (weltweit kein Exemplar im KVK gelistet), selbst die "Deutsche Digitale Bibliothek" muss auf spätere Fotoaufnahmen aus dem Kunstmuseum Marburg zurückgreifen. Eines der letzten Mappenwerke von Franz Frank. "Obwohl sie an Rang und Klasse den Vergleich mit Graphikfolgen der bekannten Künstler, wie Kokoschka, Slevogt usw. nicht zu scheuen brauchen, sind auch ihnen zu Lebzeiten des Künstlers kein Verkaufserfolg beschieden" (Oliver Tursic). - Provenienz: Aus der Homer-Sammlung Misera in München in einem tadellos erhaltenen Exemplar.