Beschreibung:

S. 662 - 690; 21 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; mit kl. Lager- und Gebrauchsspuren. - Mit Verfasser-Widmung und monogr. SIGNATUR von Julius von Schlosser. - Julius Alwin Franz Georg Andreas Ritter von Schlosser (* 23. September 1866 in Wien. Kaisertum Österreich; ? 1. Dezember 1938 ebenda) war ein österreichischer Kunsthistoriker. Schlosser schrieb auch unter den Pseudonymen O. Hammer und Magnino. ... Von Schlosser war ein wichtiger Vertreter der Wiener Schule der Kunstgeschichte. Im Jahre 1901 wurde er Direktor der Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe des Kunsthistorischen Museums. Zum Professor wurde er 1905 ernannt und 1922 als Nachfolger von Max Dvorák zum Ordinarius am II. Institut. 1903 wählte ihn das Österreichische Archäologische Institut zum korrespondierenden Mitglied. 1909 wurde er korrespondierendes und 1914 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ernannte ihn 1929 zu ihrem korrespondierenden Mitglied. Schlosser beschäftigte sich insbesondere mit der kunsthistorischen Quellenkunde, also mit den literarischen Zeugnissen, die sich theoretisch mit der Kunst auseinandersetzen, und verfasste 1924 eine Geschichte der Kunstliteratur. Hier leistete er Herausragendes, aber ebenso auf dem Gebiet von spezialisierten Themen, wie dem Wachsporträt oder den Wunderkammern, also dem Museum der frühen Neuzeit. ? (wiki) // Aus Attischen Nächten ... Dem Freunde Benedetto Croce zum 25.II.1935. - ? (die phantastischen) Lykabettos mit seinem steilen Kirchlein auf der Spitze vor mir, neben dem die kahlen, wunderlich öden Felsscharten der Strephis aufstarren, in diesem reichen Stadtbild ebenso seltsam, wie hart neben der harmonischen Götterburg der Akropolis, aus kyklopischen Felsen und Mauern steigend, die dunkel hingekauerten Felsmassen des Areopags mit ihren Eumenidenschlüften oder der Pnyx schroff abwehrend lagern. Alles in allem, es ist jene einzigartige Landschaft Attikas, deren "inselhaften" Charakter vor kurzem Wrede in einem Vortrag im Deutschen Archäologischen Institut von Athen sehr anschaulich und fesselnd geschildert hat. Sie ist etwas ganz anderes als das Gebirgsland des Peloponnes mit seinem Höhepunkt, der natürlichen Festung Spartas und der Faustburg von Mistra, die gewaltige Taygetoskette im Hintergrund, oder das in verschiedener Weise heroische Delphi, wo noch der kastalische Quell sich ergießt und die Adler des Zeus über der tief eingeschnittenen Schlucht des Pleistos kreisen. Diese athenische Landschaft vereint wie keine sonst im klassischen Lande Hellas Meer- und Gebirgscharakter, Insel und Festland in sich, eingeschlossen vom Parnes, der sie mit seinen uralten Vesten vom landschaftlich wie historisch ganz anders figurierten Böotien scheidet, weiter vom Pentelikon mit seinem strahlenden Marmorgiebel, endlich dem von Gesumm der attischen Biene durchtönten breit hingelagerten Hymettos, diesem wahren Proteus der Luftstimmungen. Wie im Stadtbild Athens selber einen sich urtümliche Strenge und gebändigte Gewalt mit heiterster Anmut vollkommen harmonisch, so daß hier und nur hier der vollkommenste Begriff des "Klassischen" entstehen konnte, ein rein hellenischer Gedanke in lateinischer Sprachform, den wir Nachgeborene heute im Sinne Schleiermachers (diesen großen Ästhetiker der Romantik hat erst ein italienischer Philosoph, hellenischen, "großgriechischen" Geistes voll, Benedetto Croce, wieder für uns Deutsche neuentdecken müssen). ? (663/664)