Beschreibung:

Das ist/ Deß Königlichen/ weitberühmbten/ Arabischen Philosophi/ Geber Büchlin/ von der Gebenedeyten/ und allerhöchsten Vollkom[m]enheit/ der Allgemainen Artzeney: so wol für die Metallischen/ als auch Menschliche Cörper/ in ihr höchstes wesen/ und vollkom[m]enen grad zubringen. / Von Geber erstlich Arabisch beschrieben/ von anderen nachmahlen in Griechische und Lateinische spraach ubersetzet: nun durch einen Liebhaber der Kunst/ auch Teutsch gemacht.. 12 Bll., 288 S., Titel mit Holzschnitt-Vignette, Kl.-8°, Späteres marmoriertes Halbpergament mit Rückenschild

Bemerkung:

VD17 23:239411W; Ferguson I,302 (Anmerk.); Brüning 1434: "Die seltene dritte deutsche Ausgabe"; nicht bei: Duveen, Caillet, Neu oder Ferchl. - Früher fälschl. Gbir Ibn-aiyn (versch. Schreibweisen, auch Dschabir ibn Hayyan; lat.: Geber) zugeschrieben. Das vorliegende Werk "Summa perfectionis magisterii" (Die höchste Vollendung des Meisterwerks) ist die wichtigste Schrift der Pseudo-Geber Autoren u. wurde vermutlich von einem italienischen Franziskaner namens Paulus de Tarento verfasst. Es beschreibt eine Nur-Mercurius-Lehre, bei der die metallische Eigenschaft von Stoffen auf Quecksilber zurückzuführen ist. Dies weicht von den damaligen Vorstellungen ab, bei denen auch Schwefel eine bedeutende Rolle für die Metalle haben sollte. Dagegen tritt hier der Schwefel nur noch als Verunreinigung auf. Quecksilber spielt die fundamentale Rolle zur Darstellung des Stein der Weisen (lapis philosophorum) bzw. der Transmutation (Goldsynthese) u. steht damit besonders im Widerspruch zu den historischen Quellen aus dem arabischen Raum. Die Schrift ist kein fortlaufender Text, die verstreute Anordnung diente wohl zur Verschleierung des Wissens, auch wenn praxisnah verschiedene Arbeitstechniken beschrieben werden. - Einband geringfügig fleckig; Titel mit Fehlstellen (kl. Textverlust) u. ganzflächig hinterlegt (Rückseite mit einer Anmerkung von alter Hand); vier weitere Blatt mit Textverlust (Vorrede u. S.7), diese tlw. auch angerissen; Seiten tlw. etwas fleckig u. gebräunt; zahlreiche Anstreichungen von alter Hand (offensichtlich wurde mit dem Buch gearbeitet), ein befriedigendes Expl. des sehr seltenen Titels.