Beschreibung:

/ Aureum vellus Oder Goldenes Vliess Was dasselbe sey, Sowohl in seinem Ursprunge als erhabenen Zustande. Denen Filiis Artis und Liebhabern der hermetischen Philosophie dargelegt, auch, daß darunter die Prima Materia Lapidis Philosophorum, samt dessen Praxi verborgen, eröfnet Von Herman Fictuld. [ANGEBUNDEN:] Fictuld, Hermann: Hermetica victoria, Das ist: vollkommen erfochtener Sieg und Triumph, des Welt-beruffenen und gleichwohl verachteten Herma-Phroditi, über die gantze Schaar der Götter und Patronen des Metallischen und Mineralischen Reichs; daß er, und nicht dieselben, die prima Materia Lapidis Philosophorum sey. Unter einem im Traum gesehenen Reichs-Tage und daselbst gehörten Gespräche vorgetragen und zum Druck befördert durch Herman Fictuld. Erstausg.. Gest. Frontispiz, 1 Bl., 379 S. / 224 S., mit Holzschnittvignetten, 8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

Bemerkung:

Zwei Werke von Fictuld in einem Band. (1) Ferguson I, 270; Duveen 215; Caillet 3904; Ferchl 154; Bernus 148; Schmieder S.544; Kopp I,244 u. II,367; Neu 1415; Wolfstieg 42490: "Erwähnt auf S.341 die `Brr. des hohen Ordens der goldnen Rosen-Creutzer`"; Brüning 4572: "Fictuld beschreibt hier die dem Herzog von Burgund zugeschriebene Gründung des Ordens vom Goldenen Vlies, der auch den Stein der Weisen besessen haben soll, und gibt (ebenfalls in Kapitel 2) eine Liste mit Autoren, die bisher über das Goldene Vlies geschrieben haben. Er behauptet, daß die `Societät der goldenen Rosen-Creutzer` von den `Rittern zum goldenen Vlies` gegründet worden sei. Auf dem letzten Blatt sind acht Zeilen in Kryptographie gedruckt, aus denen (nach Duveen) hervorgeht, daß Fictulds wahrer Name Johann Ferdinand von Meinsdorff sei". Erste u. einzige Ausgabe; "Avrevm Vellvs" mit eigenem Titel (S.121). Kolophon: "Cahla, gedruckt bey Georg Friedrich Schreibern". --- (2) Brüning 4604; Ferguson I, 271; Duveen 215; Caillet 3906; Ferchl 154 (irrig 1740). - Über die Identität des Rosenkreuzers Hermann Fictuld herrscht Uneinigkeit. Nach Kopp ist es Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg, Duveen löst, wie hier erwähnt das Pseudonym nach Baron Johann Ferdinand von Meinsdorff auf, Brüning nennt Mummenthaler von Langenthal. Siehe dazu auch Lennhoff, Posner, Binder, u. Frick "Die Erleuchteten" (S.313ff). - Berieben u. leicht bestossen; Kapitale etwas abgewetzt; Deckel mit Standortmarke; Innendeckel u. beide Vorsätze mit Vermerken sowie mit Stempeln von Heinrich Tränker* u. Robert Petroschka**; beide Titel ebenfalls gestempelt; der zweite Titel mit kl. Randfehlstelle; gelegentliche Buntstift-Anstreichungen bis S.75; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).