Beschreibung:

(1) Des aufrichtigen Hermogenis Apocalypsis Spagyrica et Philosophica, Oder Wahrhaffter und untrüglicher Weg zu der höchsten Medicin, Sowol auf menschliche als metallische Cörper zu gelangen; Wobey die gantze Operation in der Tabula Hermetis Et Salomonis entworffen, Wie auch die vielen schädlichen Irr- und Abwege der Sophisten, ungeschickter Laboranten und Gold-Kocher sattsam gezeiget und entdecket worden. - (2) Des aufrichtigen Hermogenis Spagyrisches und philosophisches Brünnlein, Oder: Hauptwerck und Essential-Punct der höchsten natürlichen Philosophiae und Alchymiae, so noch nie von einem Philosopho entdecket worden, Ausser welchem Zu dem grossen Geheimniß der Natur nimmermehr zu gelangen, noch einige Realität in der Spagyrischen Kunst zu überkommen möglich ist, von mir obbenannten Denen suchenden Filiis Artis und dem Publico zu gut beschrieben, und das gantze Mysterium offenbahret, Wie auch Alle grosse Wirckungen und Tugenden, welche in dieser Centralischen Panacaea verborgen liegen, eröffnet und durch die Application sowohl, als deren Gebrauch an den Tag gegeben wird, Mit beygefügten Regno Sophorvm Politico und Svpplemento Artificioso Spagyric. - (3) Des aufrichtigen Hermogenis Philosophischer und Magischer Feuer-Stab, Oder: Unvermeidlicher Kunstgriff zu dem Philosophischen Feuer zu gelangen, dadurch man zur Vollkommenheit dieses grossen Werckes, und herrlichen Wissenschafft komt, und gleichsam durch einen Tubum das Innerste der Materie aller Weisen, und seinen edlen Geist aus der Fontina heraus ziehet, ausser welchem Tubo igneo oder Feuer-Stab, velut totius Operis Directore & ignis Oberservatore, wovon kein Philosophus etwas erwehnet, das Werck keinen guten Success, vielweniger ein gewünschtes Ende erlangen kan, von mir obbenannten, als ein Supplementum des gantzen Geheimnisses, denen Kunstbegierigen und dem Publico zu gut heraus gegeben und entdecket worden. Alle in Erstausg.. 224 S., mit einer mehrfach gefalt. Taf. (nur noch als Fragment erhalten). / 4 Bll., 168 S. / 62 S., Kl.-8°, (1) Neuerer gemusterter Pappband, (2) Halbleder d. Zt. mit 5 Bünden u. goldgepr. Rückentext, (3) Halbleder um 1900 mit 4 Bünden u. goldgepr. Rückentext

Bemerkung:

Brüning: 4340 (Bd.1.), 4385 (Bd.2.), 4386 (Bd.3.); Ferguson I, 399 (Bd. 1. u. 2. nur als Anm.): "Fictuld says that the author has not revealed his name, but he is `obviously an Arch-Sophist`, his writings are `godless lies and pasquils`, and they deserve to be burned. There are no half-measures with Fictuld. But on the other hand he seems to have been of some importance in the development of Rosicrucianism, and is quoted repeatedly as an authority by Semler [Unparteiische Samlungen zur Historie der Rosenkreuzer, 1786-1788], who links his name more than once with Fictuld`s Probier-Stein,1753" (S.76); Caillet 5111/12 (Bd.1. u. 2.); Duveen 292 (nur Bd.1. ohne Taf.); Neu 1927 (nur Bd.1.); Wellcome III, 254 (nur Bd.1.); Ferchl S.231 (nur Bd.2 u. 3. mit falschem Titel u. Jahr); Kopp II, S.352, 391 u. 286 (die zu Bd.2 u. 3 erwähnten Ausg. von 1709 ließen sich nicht nachweisen); Zu den vorliegenden Expl. vgl. Wolfgang Kistemann Katalog 6, Nr.30 u. Katalog 16, Nr.40. - Der antiquarische Buchhändler u. Okkultist Heinrich Tränker (1880-1956, Ps.: Henkelkreuzmann u. Br. Recnartus) hatte die Titel hochgeschätzt u. maß ihnen, als Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, eine besondere Bedeutung bei. Der Hüter von Tränkers Nachlass, Waltharius (d.i. Walter Studinski, geb. 1905), schrieb: "Kurz vor seinem Tode, bei Unserer letzten Begegnung, drückte er Uns einige kleine Büchlein in die Hand mit den Worten: `Hüte sie gut! Nach diesen alchemistischen Büchern haben unsere Väter einst laboriert.` Es war ein kleines handschriftliches Werk, und drei Bändchen von [...] Hermogenes." (Mystischer Glockenschlag. München,1981. S.12). Waltharius weiter in "Das große Magisterium" (Freiburg i. Br.,1956. S.181): "Diese drei hermetischen Werke sind jene Bücher, nach deren Angaben absolut zuversichtlich an die Große Operation herangegangen werden kann, denn die Darlegungen sind profunde und echt". (Offensichtlich stammen auch alle anderen im "Magisterium" zitierten alchem. Werke aus Tränkers Bibliothek. Vgl. Lechler I, S.546ff.). Selbst die hier nur fragmentarisch erhaltene Taf. ist in dem Buch abgebildet (S.16). - Alle Expl. in der ersten u. einzigen Ausgabe, weitere Werke des ungenannten Autors sind bibliografisch nicht nachweisbar. Der zeitliche Reihenfolge der Drucke ergibt sich aus den Vorworten. Der antike Namensgeber des ungelösten Pseudonyms ist der griech. Rhetoriker Hermogenes Tarsensis (ca. 160-225 n.Ch.). - (1) Seiten etwas gebräunt u. tlw. leicht fleckig; 2 Bll. mit Knickspuren u. leicht eingerissen; S.159/160 mit kl. Eckabriss u. min. Buchstabenverlust; die Kupfertaf. "Tabvla Avrea Salomonis et Hermetis" nur noch als Fragment vorhanden (beiliegend die Farbkopie einer kolorierten Reproduktion; 264x290 mm; nach Kistemann aus der von Tränker gegründeten Loge "Pansophia"). (2) Etwas berieben u. leicht bestossen; Deckel u. oberes Kapital mit kl. Verletzung; Vorsatz mit koloriertem ExLibris von Arno Klauder; Rückseite eines w. Bl. mit Bleistift-Anmerkungen von alter Hand. (3) Deckel leicht berieben; Titel gestempelt; Seiten etwas gebräunt u. an den Ecken leicht wasserrandig; Vorsatz ebenfalls mit ExLibris des Alchemie-Sammlers Arno Klauder. Sonst gute Expl. der sehr seltenen Werke.