Beschreibung:

Geburtsstundebuch darine eines jetlichen Menschens Natur und Eigenschafft / sampe allerley Zufählen / ausz den gewissen Leuffen deren Gestirn / nach rechter warhafftiger und grundelicher ahrt der Gestirnkunst / mit geringer müh aufgereitet / und derselb vor zufälligem Unfahl gewarnet: Auch darneben alles das jhenige / was zu der Grundtueste der loblichen Gestirnkunst in allen fählen gehörig ist / nachnotturfft / mit gutem bestandt gefunden werden mag. Fürnehlich aber Wie man die Himmels Figuren in auffrichtung der zwölff Heusern / auff die Geburtsstunden / unnd andere Zufähl kunstlich stellen solle. [...]. Faksimile der Ausg. Basel 1570 in 500 Expl. (vorliegend unnummeriert).. ca. 450 Bll (unpaginiert), mit Fig. u. Tabellen, 4°, Priv. Halbleinen

Bemerkung:

(= Klassiker der Astrologie. Bd. 1). - Ackermann IV/ 447: "Vorzüglich gelungener, nur in 500 Exemplaren hergestellter Faksimile-Druck des sehr seltenen u. wichtigen Werkes, das auf dem Gebiet der Astrologie grundlegend ist." - Das von Martin Pegius (1523-1592) geschaffene "Geburtsstundenbuch" ist eines der bedeutendsten Lehrbücher der Astrologie, auf dem zahlreiche Nachfolger basieren, wie z.B. die "Kleine Deutsche Astrologie oder eine Enthüllung des menschlichen Lebens durch ein neues vollständiges Geburtsstundenbuch" mit einem Geleitwort des Leiters der dtsch. Rosenkreuzer-Bewegung, Heinrich Tränker (1880-1956). "Einen besonderen Reiz erhält das Buch durch das Christushoroskop, von welchem dasjenige des Bischofs Butler im Jahre 1669 berechnet, um ein sehr geringes abweicht." (Buchbesprechung in "Der Psychokrat" Okt. 1924). - Um den Juristen Dr. Martin Pegius, der damals in Salzburg lebte, ranken sich Mythen. Denn ihm u. seiner Frau war 1581 mehrfach "die Königin von Saba" erschienen. "So auch am dritten Osterfeiertag, dem 26. März 1581, an welchem Tage Frau Pegius von der Königin erfahren, daß den Bewohnern des Untersberges vor tausend Jahren prophezeit geworden sei, daß ein Mann namens Martinus, der in der Astronomie und Juristerei wohl erfahren, auferstehen und sie durch seine Fürbitte erlösen werde. Zwischen dem 14. und 26. März 1581 habe ihnen Gott einen Engel gesandt, der ihnen verkündete, daß Dr. Martin Pegius derjenige sei, von welchem die Prophezeiung sprach." (Freisauff: Salzburger Volkssagen, Wien u.a. 1880, Bd. I, S. 12 f.). Vielleicht geriet so die Ehefrau von Pegius unter den Verdacht der Zauberei. 1582 wurden beide Eheleute in lebenslange Kerkerhaft genommen. - Tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.