Beschreibung:

496 S. ; 22 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Ex.; der Umschlag fehlt, Einband gering berieben. - Deutsche EA. - Nadeschda Jakowlewna Mandelstam (* 18. Oktober jul. / 30. Oktober 1899 greg. in Saratow; ? 29. Dezember 1980 in Moskau), geborene Chasina war eine russische Autorin und die Frau des Dichters Ossip Mandelstam. ? 1919 lernte sie Ossip Mandelstam kennen. Nach ihrer Heirat 1921 (oder 1922) lebten Nadeschda und Ossip Mandelstam in der Ukraine, in Petrograd, Moskau und Georgien. Ossip wurde 1934 für sein Stalin-Epigramm verhaftet und mit Nadeschda nach Tscherdyn, Region Perm, und später nach Woronesch in die Verbannung geschickt. Nach Ossip Mandelstams zweiter Verhaftung und seinem darauffolgenden Tod im Durchgangslager Wtoraja Retschka nahe Wladiwostok im Jahre 1938 führte Nadeschda Mandelstam ein nomadisches Leben. Mit Anna Achmatowa, mit der sie 1925 eine enge Freundschaft verband, verbrachte sie die Kriegsjahre in Taschkent. Aus Furcht, verhaftet zu werden, wechselte sie häufig den Aufenthaltsort und arbeitete als Englischdozentin in verschiedenen Städten der Sowjetunion. Mindestens ein Mal, in Kalinin, klingelten Beamten des NKWD nur einen Tag nach ihrer Flucht an ihrer Wohnungstür. Sie machte es sich zur Lebensaufgabe, das dichterische Erbe ihres Mannes zu bewahren, um es vor der Vernichtung zu bewahren, indem sie seine Texte auswendig lernte, aufzeichnete und bei den wenigen zuverlässigen Freunden hinterlegte. Nach Stalins Tod schloss Nadeschda Mandelstam ihre Dissertation ab (1956), und sie erhielt die Erlaubnis, nach Moskau zurückzukehren (1958). Ende der fünfziger Jahre begann sie mit der Niederschrift ihrer Memoiren, die sie weltberühmt machten. Sie wurden zum ersten Mal im Samisdat veröffentlicht. Anfang der 1970er Jahre erschienen sie in Westeuropa unter den Titeln Hope Against Hope und Hope Abandoned, auf Deutsch Das Jahrhundert der Wölfe und Generation ohne Tränen. Darin gibt sie eine Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse, unter denen sie und ihr Mann in der jungen Sowjetrepublik gelebt hatten. Insbesondere berichtet sie von einer folgenschweren moralischen und kulturellen Degeneration während der zwanziger Jahre, die in einer Entwertung des Individuums und einem allgemeinen Fatalismus bestanden habe: "Schließlich zerstörten die Menschen der zwanziger Jahre die bis dahin gültigen Werte und erfanden die Parolen, ohne die auch heute [1971] unser junger Staat sein einmaliges Experiment nicht durchführen könnte - beim Hobeln fallen Späne." "Die zwanziger Jahre wurden deshalb so verhängnisvoll, weil die Leute nicht nur ihre eigene Hilflosigkeit erkannten, sondern weil sie sie auch noch priesen und jeden intellektuellen, moralischen und geistigen Widerstand für veraltet, lächerlich und unsinnig hielten. [?] und wenn sich einer einmal sträubte, bezichtigte man ihn des Anarchismus, des erbärmlichen Individualismus und der Dummheit, die ihn dabei behinderten, die Gesetze der historischen Entwicklung zu erkennen." ISBN 9783100477026