Beschreibung:

Neudruck des vollständigen Textes des Originalwerks, der 16 Bildtafeln des "Atlas" und der Reisekarte in einem Band.. Zwei Teile in einem Band. XII, 466 Seiten u. V, 464 sowie 16 Tafelseiten mit 18 Abbildungen und eine mehrfach gefalte Karte. Schwarzer, titelvergoldeter Original-Leinwand-Einband und illustrierter Original-Schutzumschlag (Geringe Gebrauchsspuren). 23x17 cm

Bemerkung:

* Eduard Friedrich Poeppig (ursprünglich Pöppig) (* 16. Juli 1798 in Plauen; ? 4. September 1868 in Wahren bei Leipzig) war ein deutscher Zoologe, Botaniker, Geograph, Forschungsreisender und einer der bedeutendsten Amerikaforscher des 19. Jahrhunderts. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet ?Poepp.? Eduard Friedrich Poeppig forschte von 1822 bis 1832 in Amerika, und zwar auf Kuba, in den USA, in Chile, Peru und Brasilien, überquerte die Anden und befuhr den gesamten Amazonas. Wieder zurück in Leipzig wurde er Professor für Zoologie und schuf die Grundlagen für die naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität Leipzig. Sein Bericht aus Amerika zählt zu den auch literarisch bedeutenden Reisebeschreibungen des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit waren Naturalien, daneben aber auch Ethnographica. Poeppigs zehnjährige Amerikareise weist in Organisation, Abfolge und Durchführung deutliche Besonderheiten auf: Die Reise war, als eine der ersten in der Entdeckungsgeschichte, keine Reise im hoheitlichen (staatlichen oder dynastischen) Auftrag, sondern wurde vom wissenschaftlich interessierten Bürgertum über Verkäufe von Naturalien finanziert. Dazu wurden von der 1818 gegründeten Leipziger Naturforschenden Gesellschaft Aktien aufgelegt und der Naturalienverkauf organisiert. Die Naturforschende Gesellschaft legte Sammlungen, Bibliothek und Lesezirkel an (mit Amerikaschwerpunkt), Poeppig war ihr rechenschaftspflichtig, seine Berichte wurden regelmäßig verlesen. Das Interesse an der Reise wurde durch regelmäßige Reiseberichte in deutschen Zeitungen forciert. Poeppigs Reise war eine Abfolge von Einzelreisen, die immer wieder von Zeiten unterbrochen wurde, in denen Poeppig (als Plantagenarzt oder Lehrer) Geld verdienen musste. Eine Folge dieses an sich misslichen Umstands war eine außerordentlich genaue Landeskenntnis. Poeppig war als Wissenschaftler ?alleine?, d. h. nur mit einheimischen, meist indianischen Helfern (oft Ruderer) unterwegs, die immer wieder wechselten. (Dass Poeppig den Amazonas allerdings alleine befahren haben soll, ist eine, auch technisch gar nicht durchführbare, Legende). Sammelexkursionen unternahm er nur von seinem Hund begleitet, bezeichnete sich selbst als der ?Einsame? und empfand sich als ausgeliefert an die indigene Bevölkerung. Reisezweck ?war die Einsammlung von naturhistorischen Gegenständen in möglichster Menge.? Poeppig forschte und sammelte Tiere und Pflanzen zuerst auf Kuba (1823?1824), wo er in Havanna am 1. Juli 1827 gelandet und später auch Arzt auf einer Kaffeeplantage war, und dann in Pennsylvania in den USA (1824?1826 in Centre County, Susquehenna Bottoms, Alleghenies = Appalachen). 1825 trafen 25.000 getrocknete Pflanzen Poeppigs aus Kuba und den USA in Leipzig ein. Über diesen Reiseabschnitt ist wenig bekannt, denn Poeppigs große Reisebeschreibung beginnt erst mit der Ankunft in Südamerika, jenem Teil der Reise, den er als eigentliches Reiseziel auffasste. Chile 1827?1829: Poeppig verließ Baltimore im November 1826 und durchfuhr auf einem Kauffahrer-Schiff den Atlantik, umsegelte Kap Hoorn und landete nach 109 Tagen Seereise im März 1827 in Valparaíso. Vor Patagonien, damals noch Indianerland, war man nahe der Küste gesegelt. Später beschrieb Poeppig das Land, das er zwar gesehen, aber nie betreten hatte, in einem umfangreichen Artikel, einer der ersten wissenschaftlichen Beschreibungen Patagoniens (Artikel Patagonien in Ersch/Gruber Bd. 40, 1840). Poeppig erforschte die Hochgebirgsflora der Anden (u. a. Beschreibung der Araukarie, Erstbesteigung des Vulkans Antuco), und insbesondere die Biobioregion. Das südliche Chile war ein weitgehend von Araukanern beherrschtes, heftig umkämpftes Gebiet. Poeppig überstand die Bekanntschaft mit den Pehuenchen-Indianern, die mit den Weißen in einem dauernden Kleinkrieg lagen, unbeschadet. Anfang 1828 scheiterte er allerdings beim Durchreiten eines Baches bei der Überquerung der Anden (mit dem Ziel Argentinien), verlor Bücher, Instrumente und Teile seiner Sammlung, konnte aber sein Leben retten. Peru 1829?1831 Im Mai 1829 kam Poeppig per Schiff in Callao und Lima in Peru an, wo er die folgenden beiden Jahre arbeiten sollte. Er überquerte Küstenwüste und Anden und lebte von Juli 1829 bis April 1830 in Pampayaco (Ostabhang) im Quellgebiet des Huallaga. Er führte dort ?fast ein Robinson-Leben? (so der Nachruf) in einer selbstgebauten Hütte im Regenwald. Kurz vor Weihnachten 1829 erhielt er einen lebensgefährlichen Schlangenbiss, wurde von den Indios aufgegeben, schrieb sein Testament, erholte sich aber nach vier Wochen wieder. Die Schilderung dieses Unfalls durch einen Mediziner und Zoologen gehört zu den Höhepunkten seiner Reisebeschreibung. Brasilien 1831?1832 Poeppigs Hauptsammelgebiete in Amazonien waren die Regenwälder im Einzugsgebiet des Río Huallaga, d. h. die Provinzen Maynas am östlichen Andenabhang Perus (einem alten Missionsgebiet der Jesuiten) und der obere Amazonas um Ega (heute Tefé) in Brasilien. Poeppig sammelte auch Gegenstände von heute teils nicht mehr existierenden Stämmen (z. B. Yameo, Urarina, heute im Völkerkundemuseum in Dresden). Der letzte Teil der Reise am Unterlauf des Amazonas glich mehr einer Flucht bzw. einem Versteckspiel, da Poeppig nicht Aufständischen und Marodierenden in die Hände fallen wollte; die Unruhen, die 1831 begannen und sich gegen Dom Pedro I. und den Zentralstaat richteten, kündigten den großen Cabanagem-Aufstand an, der auch Johann Natterer große Verluste bescheren sollte. Zum Sammeln blieb Poeppig wenig Gelegenheit. Im April 1832 kam er in Pará (Belém) an, verließ Amerika am 7. August 1832 und landete im Oktober in Antwerpen, im selben Monat war er wieder in Leipzig. Poeppig war weder, wie manchmal zu lesen ist, der dritte Europäer nach Francisco de Orellana (1542) und Charles Marie de la Condamine (1744), der den Amazonas in seiner ganzen Länge befuhr (das taten, neben zahlreichen Mönchen und Soldaten, bereits u. a. der Portugiese Pedro Texeira, der österreichische Jesuitenpater Samuel Fritz, die Frau des Kartografen Jean Godin ? Isabel Godin des Odonais ? und viele andere mehr), noch widerlegte er den (im 19. Jahrhundert längst obsolet gewordenen) Amazonenmythos... Poeppigs zehnjährige Amerikareise weist in Organisation, Abfolge und Durchführung deutliche Besonderheiten auf: Die Reise war, als eine der ersten in der Entdeckungsgeschichte, keine Reise im hoheitlichen (staatlichen oder dynastischen) Auftrag, sondern wurde vom wissenschaftlich interessierten Bürgertum über Verkäufe von Naturalien finanziert. Dazu wurden von der 1818 gegründeten Leipziger Naturforschenden Gesellschaft Aktien aufgelegt und der Naturalienverkauf organisiert. Die Naturforschende Gesellschaft legte Sammlungen, Bibliothek und Lesezirkel an (mit Amerikaschwerpunkt), Poeppig war ihr rechenschaftspflichtig, seine Berichte wurden regelmäßig verlesen. Das Interesse an der Reise wurde durch regelmäßige Reiseberichte in deutschen Zeitungen forciert. Poeppigs Reise war eine Abfolge von Einzelreisen, die immer wieder von Zeiten unterbrochen wurde, in denen Poeppig (als Plantagenarzt oder Lehrer) Geld verdienen musste. Eine Folge dieses an sich misslichen Umstands war eine außerordentlich genaue Landeskenntnis. Poeppig war als Wissenschaftler ?alleine?, d. h. nur mit einheimischen, meist indianischen Helfern (oft Ruderer) unterwegs, die immer wieder wechselten. (Dass Poeppig den Amazonas allerdings alleine befahren haben soll, ist eine, auch technisch gar nicht durchführbare, Legende). Sammelexkursionen unternahm er nur von seinem Hund begleitet, bezeichnete sich selbst als der ?Einsame? und empfand sich als ausgeliefert an die indigene Bevölkerung. Reisezweck ?war die Einsammlung von naturhistorischen Gegenständen in möglichster Menge.?[1] Poeppig forschte und sammelte Tiere und Pflanzen zuerst auf Kuba (1823?1824), wo er in Havanna am 1. Juli 1827 gelandet und später auch Arzt auf einer Kaffeeplantage war, und dann in Pennsylvania in den USA (1824?1826 in Centre County, Susquehenna Bottoms, Alleghenies = Appalachen). 1825 trafen 25.000 getrocknete Pflanzen Poeppigs aus Kuba und den USA in Leipzig ein. Über diesen Reiseabschnitt ist wenig bekannt, denn Poeppigs große Reisebeschreibung beginnt erst mit der Ankunft in Südamerika, jenem Teil der Reise, den er als eigentliches Reiseziel auffasste. Chile 1827?1829 Poeppig verließ Baltimore im November 1826 und durchfuhr auf einem Kauffahrer-Schiff den Atlantik, umsegelte Kap Hoorn und landete nach 109 Tagen Seereise im März 1827 in Valparaíso. Vor Patagonien, damals noch Indianerland, war man nahe der Küste gesegelt. Später beschrieb Poeppig das Land, das er zwar gesehen, aber nie betreten hatte, in einem umfangreichen Artikel, einer der ersten wissenschaftlichen Beschreibungen Patagoniens (Artikel Patagonien in Ersch/Gruber Bd. 40, 1840). Poeppig erforschte die Hochgebirgsflora der Anden (u. a. Beschreibung der Araukarie, Erstbesteigung des Vulkans Antuco), und insbesondere die Biobioregion. Das südliche Chile war ein weitgehend von Araukanern beherrschtes, heftig umkämpftes Gebiet. Poeppig überstand die Bekanntschaft mit den Pehuenchen-Indianern, die mit den Weißen in einem dauernden Kleinkrieg lagen, unbeschadet. Anfang 1828 scheiterte er allerdings beim Durchreiten eines Baches bei der Überquerung der Anden (mit dem Ziel Argentinien), verlor Bücher, Instrumente und Teile seiner Sammlung, konnte aber sein Leben retten. Peru 1829?1831 Im Mai 1829 kam Poeppig per Schiff in Callao und Lima in Peru an, wo er die folgenden beiden Jahre arbeiten sollte. Er überquerte Küstenwüste und Anden und lebte von Juli 1829 bis April 1830 in Pampayaco (Ostabhang) im Quellgebiet des Huallaga. Er führte dort ?fast ein Robinson-Leben? (so der Nachruf) in einer selbstgebauten Hütte im Regenwald. Kurz vor Weihnachten 1829 erhielt er einen lebensgefährlichen Schlangenbiss, wurde von den Indios aufgegeben, schrieb sein Testament, erholte sich aber nach vier Wochen wieder. Die Schilderung dieses Unfalls durch einen Mediziner und Zoologen gehört zu den Höhepunkten seiner Reisebeschreibung. Brasilien 1831?1832 Poeppigs Hauptsammelgebiete in Amazonien waren die Regenwälder im Einzugsgebiet des Río Huallaga, d. h. die Provinzen Maynas am östlichen Andenabhang Perus (einem alten Missionsgebiet der Jesuiten) und der obere Amazonas um Ega (heute Tefé) in Brasilien. Poeppig sammelte auch Gegenstände von heute teils nicht mehr existierenden Stämmen (z. B. Yameo, Urarina, heute im Völkerkundemuseum in Dresden). Der letzte Teil der Reise am Unterlauf des Amazonas glich mehr einer Flucht bzw. einem Versteckspiel, da Poeppig nicht Aufständischen und Marodierenden in die Hände fallen wollte; die Unruhen, die 1831 begannen und sich gegen Dom Pedro I. und den Zentralstaat richteten, kündigten den großen Cabanagem-Aufstand an, der auch Johann Natterer große Verluste bescheren sollte. Zum Sammeln blieb Poeppig wenig Gelegenheit. Im April 1832 kam er in Pará (Belém) an, verließ Amerika am 7. August 1832 und landete im Oktober in Antwerpen, im selben Monat war er wieder in Leipzig. Poeppig war weder, wie manchmal zu lesen ist, der dritte Europäer nach Francisco de Orellana (1542) und Charles Marie de la Condamine (1744), der den Amazonas in seiner ganzen Länge befuhr (das taten, neben zahlreichen Mönchen und Soldaten, bereits u. a. der Portugiese Pedro Texeira, der österreichische Jesuitenpater Samuel Fritz, die Frau des Kartografen Jean Godin ? Isabel Godin des Odonais ? und viele andere mehr), noch widerlegte er den (im 19. Jahrhundert längst obsolet gewordenen) Amazonenmythos. (Quelle Wikipedia)