Beschreibung:

XXIV, 786 Seiten. Mit illustriertem Titelblatt. Kart.-Einband der Zeit mit rotem Rückenschild. (Einband teils stärker berieben. Titelblatt etwas gebräunt u. gering fleckig. Ansonsten gutes Exemplar). 16x11 cm

Bemerkung:

* Johann August Eberhard (auch: Eberhardt; * 31. August 1739 in Halberstadt; ? 6. Januar 1809 in Berlin) war ein deutscher Philosoph. Eberhard studierte in Halle Theologie, Philosophie und klassische Philologie. 1763 wurde er in Halberstadt Konrektor am Gymnasium und Prediger, 1774 Prediger in Charlottenburg. Er trat in eine enge Verbindung zur Berliner Aufklärung, vor allem zu Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn. 1772 erschien seine erste Veröffentlichung, Neue Apologie des Sokrates, oder Untersuchung von der Seligkeit der Heiden, von der bereits 1773 eine vermehrte Auflage erschien. Er kritisierte hier, im Namen eines rationalen Glaubenssystems, Dogmen der orthodoxen Theologie, darunter die Lehre von der kollektiven Verdammtheit der Heiden sowie die Lehre von der ewigen Höllenstrafe. Eberhard stützte sich zeit seines Lebens auf die Philosophie von Leibniz und Christian Wolff, kritisiert in diesem Werk aber zugleich die Leibnizsche Theodizee wegen der These von der ewigen Verdammnis. Lessing warf Eberhard 1773 in zwei Essays vor, Leibniz missverstanden zu haben (Leibniz von den ewigen Strafen und Des Andreas Wissowatius? Einwürfe wider die Dreieinigkeit); Eberhard reagierte hierauf 1778 mit einem zweiten Band des Sokrates. 1776 veröffentlichte Eberhard die Schrift Allgemeine Theorie des Denkens und Empfindens, die im selben Jahr mit dem Preis der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin ausgezeichnet wurde. Vor allem auf Grund des Erfolgs dieser Schrift erhielt Eberhard 1778 den Ruf als Professor für Philosophie an die damals wichtigste preußische Universität, die Universität Halle. Eberhard wurde damit Nachfolger von Georg Friedrich Meier, der wiederum Nachfolger von Christian Wolff war; Kant hatte zuvor den Ruf nach Halle abgelehnt. Eberhard wurde zu einem der wichtigsten Vertreter der Leibniz-Wolffischen Philosophie (der ?Halleschen Schulphilosophie?) und veröffentlichte Schriften zu sämtlichen Bereichen der Philosophie: zur rationalen Theologie, zur Moralphilosophie, zur Ästhetik, zur Erkenntnistheorie, zur Philosophiegeschichte. 1786 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Eberhard war ferner Mitglied der von 1785 bis 1810 bestehenden Literarischen Gesellschaft Halberstadt. 1789 veröffentlichte Eberhard eine Serie von sieben Aufsätzen zu Kants Kritik der reinen Vernunft, worin er die Leibniz-Wolffsche Philosophie gegen Kants Angriffe verteidigte. Er kritisierte Kants Auffassung von der Beschränktheit der theoretischen Erkenntnis und versuchte zu zeigen, dass man das Wahre von Kants Philosophie bereits bei Leibniz finden könne. Kant reagierte hierauf 1790 mit der Schrift Über eine Entdeckung, nach der alle neue Kritik der reinen Vernunft durch eine ältere entbehrlich gemacht werden soll. Als 1797 eine Arbeit von Kant von der Berliner Zensurbehörde zurückgewiesen wurde (Erneuerte Frage, ob das menschliche Geschlecht im beständigem Fortschreiten zum Besseren sei), plädierte Eberhard in einem Gutachten von 1798 für die ungekürzte Veröffentlichung (Kant veröffentlichte die Schrift im selben Jahr als zweiten Abschnitt des Streits der Fakultäten). Ebenso verteidigte Eberhard 1799 im sogenannten Atheismusstreit Fichte gegen den Vorwurf des Atheismus, und zwar mit den Schriften Über den Gott des Herrn Prof. Fichte und den Götzen seiner Gegner sowie Versuch einer genauen Bestimmung des Streitpunktes zwischen Herrn Prof. Fichte und seinen Gegnern. Eberhard kritisierte in seiner Verteidigung zugleich die Fichtesche Philosophie ? wegen der Trennung der Erkenntnisvermögen ?, weshalb Fichte sich gegen Eberhards Verteidigung zur Wehr setzte. Auf Eberhards Ansichten haben neben Leibniz, Christian Wolff und Alexander Gottlieb Baumgarten die Berliner Aufklärer Moses Mendelssohn und Friedrich Nicolai eingewirkt, welch letzterer auch eine Gedächtnisschrift (Berlin 1810) auf ihn verfasste. Eberhards bekanntester Schüler war Friedrich Schleiermacher. (Quelle Wikipedia)