Beschreibung:

252 S.; Illustr.; 22 cm; fadengeh. Orig.-Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; minimale Bleistift-Eintragungen (darunter hs. Besitzvermerk Gerhard Fichtner, Medizinhistoriker). - In Frakturschrift. - David Friedrich Strauß (* 27. Januar 1808 in Ludwigsburg; ? 8. Februar 1874 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Philosoph und evangelischer Theologe. ... 1830 wurde er Vikar und 1831 Professoratsverweser am Seminar zu Maulbronn; er ging aber noch ein halbes Jahr an die Universität zu Berlin, um Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher zu hören. 1832 wurde er Repetent am Tübinger Stift und hielt zugleich philosophische Vorlesungen an der Universität. Damals erregte er durch seine 1835-1836 erschienene Schrift Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet[1] Aufsehen. Strauß wandte dort das auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften begründete und bereits zur Erklärung alttestamentlicher und einzelner neutestamentlicher Erzählungen benutzte Prinzip des Mythos auch auf den gesamten Inhalt der evangelischen Geschichte an, welche er als Produkt des unbewusst nach Maßgabe des alttestamentlich jüdischen Messiasbildes dichtenden urchristlichen Gemeingeistes deutete. Die inhaltlich Hermann Samuel Reimarus nahestehende Schrift sorgte dennoch für eine ungewöhnliche Kontroverse. Die Erwiderungen bildeten eine eigene Literatur, in der kaum ein theologischer und philosophischer Name von Bedeutung fehlte. Seine Antworten erschienen als Streitschriften (1837). Auf seiner Unterscheidung zwischen der historischen Person Jesu von Nazareth und dem Christus des Glaubens sollten später Martin Kähler und dann Rudolf Bultmann u. a. aufbauen. Albert Schweitzer würdigte Strauß' "Leben Jesu" als wissenschaftliche Weltliteratur: "Über vierzehnhundert Seiten, und kein Satz zuviel." Das Buch "machte ihn über Nacht zum berühmten Mann (?) und vernichtete seine Zukunft." Für Strauß selbst war seine Deutung erst einmal die konsequente Anwendung der linkshegelianisch verstandenen Philosophie Hegels. So wurde der Gottessohn nicht als einzelner Mensch, sondern als die Idee der Menschheit betrachtet. Auf diese kritische Bestimmung bezog Strauß dann die traditionelle Zweinaturenlehre. Jesus sei der sich seiner Herrlichkeit entäußernde unendliche Geist und der sich seiner Unendlichkeit erinnernde endliche Geist. Unter solcher Voraussetzung konnte Strauß sogar die Lehre von Christi übernatürlicher Geburt, der Auferstehung und Himmelfahrt und auch die Wunder als "ewige Wahrheiten" gelten lassen. ? (wiki)