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XX, 324 S. Privatbindung Originalhalbleinen.
Bemerkung:
Leicht braunfleckig, sonst tadelloser Zustand - Aus der Vorrede zur 2. Auflage: Meine Ansicht über die Ilias ist, dass sie von Einem Dichter im Ganzen so, wie sie uns vorliegt, gedichtet, aber Jahrhunderte lang nicht aufgeschrieben, sondern von Geschlecht zu Geschlecht mündlich überliefert, dass sie dadurch im Einzelnen vielfach umgestaltet worden, ja in Stücke zerfallen ist, welche die Redaktion unter den Pisistratiden erst wieder zu einem Ganzen vereinigt hat. Dass diese Redaktion das Ganze in seiner ursprünglichen Reinheit und ohne fremdartige Zuthaten wieder hergestellt habe, scheint mir unmöglich; aber gewiss hat sie die Exposition, die Verwicklung und die Lösung der Handlung wieder hergestellt, und ist namentlich im Wiedervereinigen der Bestandtheile dieser drei ersten Bücher glücklich gewesen. Indem ich nun die Wölfische Ansicht von einem nicht schreibenden Homer aufs entschiedenste festhalte, erlaube ich mir auf diesen anzuwenden, was Göthe bei Eckermann III, p. 157 über Shakespeare sagt: ?Ueberhaupt hat Shakespeare bei seinen Stücken schwerlich daran gedacht, dass sie als gedruckte Buchstaben vorliegen würden, die man überzählen und gegen einander vergleichen und berechnen möchte; vielmehr hatte er die Bühne vor Augen, als er schrieb ( Homer, schalte ich ein, einen Hörerkreis, als er dichtete ) ; er sah seine Stücke als ein Bewegliches, Lebendiges an, das von den Brettern herab den Augen und Ohren rasch vorüberfliessen würde, das man nicht festhalten und im Einzelnen bekritteln könnte, und wobei es blos darauf ankam, immer nur im gegenwärtigen Moment wirksam und bedeutend zu seyn.? -- Karl Friedrich Nägelsbach ( * 28. März 1806 in Wöhrd; ? 21. April 1859 in Erlangen ) war ein deutscher Altphilologe. -- Nach dem Besuch der Gymnasien in Bayreuth und Ansbach ab 1814 studierte er 1822 in Erlangen Theologie, Philosophie und Philologie und trat der Erlanger Burschenschaft Teutonia/Arminia bei. Nach dem Studium wurde er 1826 Hilfslehrer in Nürnberg und 1827 bis 1842 Lehrer und Professor am Gymnasium in Nürnberg. Danach folgte er 1842 einem Ruf als ordentlicher Professor nach Erlangen und wurde zugleich Mitdirektor am Philologischen Seminar. Bis 1857 lehnte er Rufe nach Halle, Tübingen und Kiel und Angebote aus Marburg und Heidelberg ab und wurde im Wintersemester 1849 und Sommersemester 1850 Prorektor. Er war akademischer Lehrer von Karl Friederichs und Iwan von Müller. 1844 wurde er korrespondierendes Mitglied der Philosophisch-philologischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sowie 1859 deren ordentliches auswärtiges Mitglied. -- Ehrungen -- 1857 wurde Karl Friedrich Nägelsbach in den bayerischen Personenadel erhoben. In Erlangen ist in der Goethestr. 9 ihm zur Erinnerung eine Gedenktafel angebracht und in Erlangen-Süd die Nägelsbachstraße nach ihm benannt.