Beschreibung:

330 S.: 249 S. Abb. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Schutzumschlag berieben, mit Randläsuren und Einrissen, Buchrücken lichtbedingt ausgeblichen, Anstreichungen im Ortsnamenverzeichnis, sonst innen sauber. - In der «Gotik» lesen wir heute wie in einem Buch. Die Frage, die sich der Autor, die sich Marcel Pobe stellt, ist daher zunächst die, wie wir dieses grosse geistige Erbe im 20. Jahrhundert empfinden, erleben und wie es in das Bewusstsein des modernen Menschen eingedrungen ist. Gotik wird heute aus ihrer Zeit heraus verstanden. Der Text dieses Buchs untersucht daher die Beweggründe, die das Aufkommen des gotischen Stilwollens in Frankreich ermöglichten, und stellt jene Entwicklung dar, die einen nachhaltigen Einfluss auf das abendländische Denken bis in unsere Tage haben sollte. Am Beispiel von fünfunddreissig der wichtigsten Kathedralen wird in etwa hundert Abbildungen die ganze zeitliche Spanne von der Mitte des 12. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts umrissen. Alle maßgebenden Lösungen, die für diese meist grossangelegten Bauten erdacht, erprobt und angewandt wurden, sind in dieser Auswahl berücksichtigt. Auch der Ka- thedralplastik sind zahlreiche Abbildungen gewidmet. Neben den weltberühmten Kathedralen wie Chartres, Paris, Reims, Amiens, Bourges und Beauvais werden aber auch weniger bekannte wie Laon, Senlis, Soissons und Meaux gezeigt. Etwa ein Drittel aller Abbildungen ? und damit entdeckt das Werk Neuland ? zeigt Werke südlich der Loire, in jenen Regionen also, von denen es auf Grund falscher Verallgemeinerungen bisher hiess, sie seien der Gotik verschlossen geblieben, während sie doch nur ihre eigene Form von Gotik geschaffen haben Aber die Kathedralen sind es nicht, die diesem Werk den Wert der Einzigartigkeit verleihen. Sie stellen bei weitem nicht die ganze französische Gotik dar, sondern neben ihnen bestehen auch die vielen kleinen und unbekannten Stadt- und Dorfkirchen, die vorwiegend im Domaine Royal liegen. Über dreissig solcher Bauten sind zum Teil mehrfach im Bild vertreten Neben etwa zwanzig der wichtigsten Ordensbauten wird schliesslich auch noch eine Fülle anderer Zeugnisse gotischer Kunst gezeigt und beschrieben: Grabplatten, Denkmäler, Kreuzgänge, Wohn- und Wehrbauten, die städtische Architektur mit Justizpalästen, Hospitälern, prächtigen Hausfronten, Brücken, Stadtmauern, Stadttoren und Wehrtürmen. Alle diese Bauwerke werden nicht nur isoliert, sondern oft auch in ihrer Lage in der Natur oder ihrer städtischen Umwelt gezeigt. Die Bilder des Bandes sind wohl das Beste, was dem Pariser Meisterfotografen Jean Roubier je gelang ? sie bieten ein ganz neues, aktuelles und erregendes Material. Gotik wird hier nicht nur in ihrer reinen Abstraktion gebracht, sondern in erster Linie dort gesehen, wo sie volkstümlich, grotesk, neuartig und für jeden Betrachter interessant wird. Da etwa die Hälfte des zusammengefassten Materials so gut wie unbekannt ist, konnte damit ein Buch gestaltet werden, das ein ganz neues Licht auf die französische Gotik und alle ihre Ausformungen wirft. Das Werk bildet eine reiche Fund quelle sowohl für den Fachmann als auch für den ambitionierten Laien.