Beschreibung:

142 S. ; 23 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband mit geringen Gebrauchs- u. Lagerspuren. - Hares Moraltheorie ist der Versuch, mit Hilfe der in der modernen Oxford-Tradition entwickelten Sprachanalyse traditionelle Probleme der Ethik und insbesondere deren Grundlagenprobleme (Metaethik) präziser zu formulieren und zu lösen. Seine Charakterisierung der Methode der Sprachanalyse ist jedoch schwankend und bewegt sich zwischen empirischen Feststellungen über den tatsächlichen Sprachgebrauch, dialektischen Erörterungen darüber, was der Sprechende wirklich meint, wenn er sich der moralischen Sprache bedient, und definitorischen Festsetzungen eines zweckmässigen Sprachgebrauchs. Trotz dieser Vieldeutigkeiten stützt sich Hare in seinen Überlegungen massiv auf sogenannte "linguistische Intuitionen" ab; die Berufung auf inhaltliche moralische Intuitionen dagegen lehnt er aufs schärfste ab. Sowohl Hares Methodologie als auch seine Ausführung - im Zentrum der kritischen Analyse steht sein Buch "Freedom and Reason" - sind weniger leistungsfähig, und bei genauerem Zusehen erweist es sich, dass der prominente Vertreter der analytischen Ethik die Probleme moralischer Konflikte, der Willensschwäche und der moralischen Argumentation, die angeblich nicht von inhaltlichen moralischen Intuitionen auszugehen brauche, nicht gelöst hat. Auch sein origineller Versuch, das Argument der Goldenen Regel zu modifizieren und auf das Abtreibungsproblem anzuwenden, muss als gescheitert betrachtet werden. Trotz dieser immanenten Destruktion von Hares Theorie erscheint der Ausgangspunkt der normativen Ethik in einem Verfahren der gleichen Interessenabwägung nach wie vor als fruchtbar und perspektivenreich. (Verlagstext) / INHALT : Linguistische Intuitionen ---- Naturalismus-Kritik ---- Folgeprobleme von Hares Präskriptivismus ---- Präskriptivität und Rationalität ---- Konflikte ---- Die Ausführungen im vierten Kapitel von FR ---- Zwei Stufen des moralischen Denkens ---- Argumente gegen die Gültigkeit von "'sollen' impliziert 'können'" ---- Willensschwäche - das fünfte Kapitel von FR ---- Ein moralisches Argument ---- Anwendung des Arguments der Goldenen Regel auf das Beispiel der Abtreibung ---- Schlussbemerkung ---- Bibliographie ---- Register. ISBN 9783258032832