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Beschreibung:
414 S. Fadengehefteter Originalpappband.
Bemerkung:
Einband leicht berieben. - Die Untersuchung stellt sich der forschungsleitenden Fragestellung: "Wie" die For-schungsförderung der DFG im totalitären Staat nach 1933 ablief, "wer" und "was" (Themen, Fachbereiche) gefördert wurde, welche Kriterien bei der Stipendiatenauswahl eine Rolle spielten. Problemstellungen, die in den institutionsgeschichtlichen Darstellungen weitgehend unbeantwortet blieben. Weiter behandelt wird eine zentrale institutionsinterne Veränderung: die Schaffung einer Personalstelle, welche die politische und rassische Überprüfung der Stipendienbewerber vornahm und vor allem unter ihrem ersten Leiter in den Jahren 1934-35 zahllose Auskünfte bis hin zur Geheimen Staatspolizei und NSDAP-Stadtleitungen einholte. Kritisch ist anzufragen, warum Hammerstein in seiner im Jahre 1999 erschienenen Auftragsstudie zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Dritten Reich die Existenz dieser Personalstelle innerhalb der DFG verschwieg, obgleich deren Existenz durch Kurt Zierolds Darstellung aus dem Jahre 1969 und die Überlieferung von über 1.200 politischen Beurteilungen über Stipendienbewerber durch den NSD-Dozentenbund mindestens seit 1996 in der Forschung allgemein bekannt waren.5 Die untersuchten Förderungsbereiche und der Untersuchungszeitraum von 1933-37 sind zwar nur die Vorstufen zu der durch die verschiedenen Arbeiten von Ernst Klee6 bereits allgemein bekannten Entwicklung, dass die DFG zahlreiche Menschenversuche in den NS-Konzentrationslagern finanzierte und in Form ihres ehemaligen Vizepräsidenten Konrad Meyer7 wichtige Vorarbeiten für den "Generalplan Ost" unterstützte.8 Doch gerade die ersten formatierenden Jahre der NS-Wissenschaftspolitik blieben bislang weitgehend unberücksichtigt, obgleich alle weiteren Verbrechen und Fehlentwicklungen auf dieser Basis gründeten. ISBN 9783050038773