Beschreibung:

Eine Geschichte für das Landvolk, wie auch für unsre Bürger in Städten. Mit einer Vorrede begleitet von Joh. Michael Sailer. 9. Auflage. 2 Theile in 1 Bande. München, Lentner, 1865. Mit einigen Holzstich-Illustrationen. XVI, 368 S. Roter Lwd.d.Zt. mit Goldprägung auf dem Rücken; etwas stockfleckig.

Bemerkung:

Typische Schrift der bayerischen Spätaufklärung, zu deren herausragenden Vertretern u.a. Joh. Michael Sailer gehörte, der hier das Vorwort verfasst hat. Wie in Beckers Erzählungen aus Mildheim wird moralische Besserung mit einem handfesten, praktischen Ratgeber für die ländliche Bevölkerung verbunden. Sailer drückt es in seinem Vorwort so aus: "... ihr lernet darin (in diesem Buch), wie ihr euere Haus- und Landwirthschaft vernünftig führen, eure Kinder christlich erziehen, ... den nächsten wohlthun, die unschuldigen Freuden unschuldig genießen (etc.) könnet". Die Rahmenhandlung um den schlauen Bauern "Isidor", der alles immer "besser und besser machen" (Vorwort) will, erleichtert es dem Autor, sein Anliegen "unters Volk" zu bringen. Besonders empfiehlt er das Vorlesen: "so lasset alle eure Kinder, Hausgenossen, Nachbarn, Freunde zusammenkommen, und leset es ihnen vor. Da wird keinem der Schlaf ins Aug kommen, und vielen die Thränen über die Backen herunterlaufen, als wenn die Augen Bäche wären". Das Werk erschien erstmals 1797. Dass der Autor Sailer bat, ein Vorwort zu schreiben, lässt wohl auf eine tiefere Verbundenheit schließen. Sailer befand sich damals, nach seiner demütigenden Entlassung in Dillingen im November 1794, in einer schwierigen Situation; die Jahre bis 1799 bezeichnete er später als seine "Brachjahre". - Durchgängig etwas braunfleckig, vorderes fliegendes Blatt entfernt, Titel mit kl. Besitzvermerk. '