Beschreibung:

103 S. Spiralbindung.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Zur Einführung: Dichtung als Raumkunst? -- Wer versucht, die Poetik in ihrer traditionellen Definition mit Häusern in Verbindung zu bringen, findet sich bald in einer Grundsatzdebatte wieder. Denn der alte Zweifel daran, daß Räume dichterischer und literaturwissenschaftlicher Mühen wert sind, rührt an die Frage nach der Bewertung der Kategorien ?Raum? und "Zeit?. Sie hält seit Jahrhunderten Philosophen und Poeten in Atem; ihre Antworten darauf auch nur annähernd vollständig zu umreißen, ist an dieser Stelle weder möglich noch sinnvoll. Einige Eckpunkte der Entwicklung jedoch scheinen mir in Hinblick auf mein Thema erwähnenswert, weil sie meine eigene Position herauszubilden halfen - sei es durch Reibung, sei es durch Bestätigung. -- Kant bewertete in seiner Kritik der reinen Vernunft ( 1781 ) den Raum als ?die Form aller Erscheinungen äußerer Sinne, d. i. die subjektive Bedingung der Sinnlichkeit?. Er lieferte Argumente für eine Einschätzung der Anschauungsform ?Raum? als einen Grundzug der Erfahrung, der er die Zeit als ?die Form des inneren Sinnes, d. i. des Anschauens unserer selbst und unseres inneren Zustandes? gegenüberstellte. Lessing wandte sich im Laokoon ( 1766 ) den kunsttheoretischen Aspekten des Raum-Zeit-Diskurses zu; er machte aus seiner Geringschätzung der Malerei als ?Raumkunst? keinen Hehl und grenzte sie von der,Zeitkunst? Poesie ab. ISBN 9783826037757