Beschreibung:

2 Bll., 604; 614 Ss.; 1 Bl., 590 Ss.; 1 Bl., 587 Ss., 1 Bl. Anzeigen. Kl.8°. Pp. d.Zt. mit erneuertem Rückenschild, Kleisterpapier-Bezug u. rotem Sprengschnitt (Bde. 3 u. 4 im Format gering abweichend, etw. berieben u. bestoßen, Kanten tls. etw. beschabt, Ecken sorgfältig nachgeleimt, insgesamt behutsam restauriert u. aufgefrischt).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - Erzählzyklus von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822) mit den Erstdrucken von 'Die Bergwerke zu Falun' (I,397-462) und 'Die Königsbraut' (IV,464-583). "In den 'Serapionsbrüdern' hat Hoffmann den Reichtum seiner Phantasie voll ausgebreitet." (Schulz S. 433). Die Sammung von bisher in Almanachen und Zeitschriften veröffentlichten Erzählungen entstand auf Anregung des Verlegers Georg Reimer. Als Ordnungsprinzip wählte Hoffmann eine Rahmenhandlung, die nicht nur formal zu verstehen ist, sondern unter dem 'serapiontischen Prinzip' steht. Vier Freunde treffen sich nach Jahren am Serapionstag wieder und erkennen schmerzlich, daß die Zeit sie und ihre Beziehung verändert hat. Aus der Geschichte des wahnsinnigen Grafen P., der sich für den Märtyrer Serapion hält, entwickeln sie ihr 'serapiontisches Prinzip'. Zwar erkennen sie in der Gestalt des 'Serapion', der allen vernünftigen Argumenten mit dem Hinweis begegnet, daß alle Wahrnehmung subjektiv und die Wirklichkeit nur ein Produkt des Geistes sei, ein gesteigertes Dichtertum, aber sie sehen auch, daß in dieser Verabsolutierung von Geist und Phantasie auf Kosten der Wirklichkeit die Ursache seines Wahnsinns liegt. So wird das an der Gestalt des wahnsinnigen 'Serapion' entwickelte Mißverhältnis des inneren Gemüts mit dem äußeren Leben zu einem zentralen Thema des Zyklus, wobei das 'serapiontische Prinzip' auf Ausgleich zielt. Posthum erschienen 1825 bei Dümmler noch zwei Supplementbände. - Borst 1318. - Goedeke VIII,494,47. - KNLL VII,966 ff. - Kosch3 VII,1372. - Maassen 2039. - Salomon 119. - Wilpert-G.2 12. - Verso flieg. Vorsatzblatt jeweils Inhaltsverzeichnis von alter Hand; stellenwse. etw. stock- u. fingerfleckig, mitunter wenig braunfleckig. - Insgesamt guterhaltenes Exemplar.