Beschreibung:

2 Bll., X,VI,362 Ss., 1 Bl. Kl.8°. Ockerfarb. Ln. mit goldgeprägt. Rückentitel auf dunkelbraunem Grund.

Bemerkung:

= Friedrich de la Motte Fouqué. Ausgewählte Dramen und Epen. Hrsg. von Christoph F. Lorenz. Band 3.2. - "Im Jahre 1811 erschienen die beiden Dramen 'Waldemar der Pilger, Markgraf von Brandenburg' und 'Die Ritter und die Bauern' von Friedrich de la Motte Fouqué (1777-1843) unter dem Gesamttitel 'Vaterländische Schauspiele'. Diese fanden bei den Lesern so viel Anklang, daß Fouqué im Jahre 1813 eine Fortsetzung unter dem Titel 'Dramatische Dichtungen für Deutsche' (... auch als 'Neue vaterländische Schauspiele' bezeichnet) veröffentlichte. Das Werk vereint fünf Schauspiele, die in Charakter, Thema und Machart divergieren: 'Alf und Yngwi' und 'Die Irmenäule' (Trauerspiele), 'Die Runenschrift' (Schauspiel), 'Die Heimkehr des großen Kurfürsten' (dramatisches Gedicht) und 'Familie Hallersee' (Trauerspiel). Doch werden die aus verschiedenen Schaffensjahren stammenden Dramen so einander zugeordnet, daß eine stimmige Komposition entsteht. Auf diese Weise wirkt das Motiv der 'feindlichen Brüder', das Fouqués Schaffen wie ein 'roter Faden' durchzieht, auch hier als verbindendes Element. Die beiden Schauspiele 'Alf und Yngwi' und 'Die Familie Hallersee', Anfangs- und Schlußstück, bilden zugleich die poetischen Höhepunkte der 'Dramatischen Dichtungen'." (Verlag). "Die unbedeutendsten" Stücke des Bandes "sind 'Irmensäule' und die 'Runenschrift'; letzteres gewinnt ein schwaches Interesse dadurch, daß es wieder einmal an der Porta Westfalica, im alten Lieblinkswinkel, lokalisiert ist. Die 'Heimkehr des großen Kurfürsten', mit deutlicher Parallele 'Fehrbellin - kommende Befreiung' geschrieben, ist durch die Erwähnung der Familie von Briest ausgezeichnet. Die 'Familie Hallersee' spielt im 7=jährigen Kriege, und ist stofflich recht interessant durch Anspielungen auf den General Fouqué, den Konflikt zwischen der katholischen Theodora und dem preußisch=protestantischen Wilhelm; lebhaft und recht natürlich sind die Soldaten und Lagerszenen; auch der Freischärler Neribianchi ist gut gezeichnet. ... Das Kleinod des ganzen Bandes ist 'Alf und Yngwi', das altnordische Trauerspiel ... Hier ist die zweifellos größte tiefsinnige Konzeption, und dazu die dichterisch eindringlichste Ausführung von allen 5 Stücken der Sammlung zu finden; es ist aber auch in den besten Jahren Fouqués, um 1810, entstanden." (Arno Schmidt, BA III,1, S. 238 f.). - Vgl. Goedeke VI,122,34. - Vgl. Kosch3 V,375. - Vgl. Wilpert-G.2 25.