Beschreibung:

XV, 578 S., 8° OHalbleder auf 4 Bünden, mit goldgeprägten Rückentitel, Frakturschrift,

Bemerkung:

Buch in guter Erhaltung, Einband sauber und unbestoßen, Rückenleder stellenweise ein wenig beriebenVorsatzblätter papierbedingt gedunkelt, Seiten hell und sauber, Lorenz Stein, seit 1868 Ritter von Stein (* 15. November 1815 in Borby bei Eckernförde als Wasmer Jakob Lorentz; ? 23. September 1890 in Hadersdorf-Weidlingau, heute zu Wien) war ein deutscher Staatsrechtslehrer, Soziologe und Nationalökonom. Als einer der ersten deutschen Interpreten des französischen Sozialismus und Kommunismus setzte Stein bedeutende Impulse für die politische Ideengeschichte in Deutschland. In seinen frühen theoretischen Arbeiten versuchte Stein eine Vermittlung zwischen der systemkritischen Perspektive von Sozialismus und Kommunismus mit dem bürgerlich-liberalen Fortschrittsgedanken. In seinen späteren Theorie-Schriften hob Stein den starren Gegensatz zwischen der allgemeinen Staatsidee und den jeweils besonderen gesellschaftlichen Interessen auf. Er postulierte eine Aufgabenverschiebung öffentlichen Handelns vom Rechtsstaat zum Sozialstaat. Von ihm stammt der Begriff der ?socialen Demokratie?. Von Stein teilte im Jahre 1860 das gesamte Staatsvermögen in Staatsbesitz und Staatsdomänen ein. Während er unter Staatsbesitz alle ertraglosen Güter verstand, bezeichnete er als Staatsdomänen die ?Gesammtheit der für Urproduction und Landwirthschaft bestimmten Staatsgüter? (also Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und Fischerei). ?Gesälle? nannte er alle Einnahmen aus Staatsdomänen, also Lehen und Pacht. Ein Einfluss der stein?schen Ideen auf Karl Marx gilt als wahrscheinlich, ist aber nicht nachgewiesen. Eine besondere Rezeption im Japan der Meiji-Restauration ist belegt. Er beriet 1882 gemeinsam mit dem Rechtswissenschaftler Rudolf von Gneist (1816?1895) den späteren japanischen Ministerpräsidenten Ito Hirobumi (1841?1909) in Fragen der ersten japanischen Verfassung.