Beschreibung:

123 S., gebundene Ausgabe mit illustr. Umschl.

Bemerkung:

Schönes Ex. - Erstmals wird mit diesem Band eine kritisch-kommentierte zweisprachige Ausgabe des als Archipoeta bekannten namenlosen deutschen Dichters aus den fünfziger und sechziger Jahren des 12. Jahrhunderts vorgelegt, die das Textverständnis des mit Anspielungen und Kunstmitteln befrachteten lateinischen Originals außerordentlich erleichtert. In den Gedichten vereinigen sich die großen Stränge der sprachlichen und literarischen Überlieferung der lateinischen Literatur des Mittelalters in einzigartiger Weise. Sie sind das bemerkenswerteste Zeugnis für das Lebensgefühl der Vaganten, die im hohen Mittelalter durch Europa zogen, und spiegeln Freud und Leid dieser Dichter wider, die bei aller Abhängigkeit von ihren Gönnern dem Ideal der persönlichen Freiheit gegenüber gesellschaftlichen Normen huldigten. Als Gegendichtung zur hohen geistlichen, für die Liturgie der Kirche bestimmten Dichtung sind die Gedichte des Archipoeta geprägt von Witz, Parodie, Ironie und von der Bindung an seinen Mäzen Reinald von Dassel, den Kanzler Friedrichs I. Barbarossa. So gewinnt der Leser zugleich tiefe Einblicke in die sozialen und politischen Verhältnisse der Zeit und in die Ziele staufischer Reichspolitik. Mit ihrer unauflöslichen Synthese von antiker und christlicher Tradition und deren origineller Spiegelung im Lebensgefühl der Vaganten dokumentieren die Gedichte europäische Geistesgeschichte. ISBN 3050021578