Beschreibung:

VI, 241 S. Privatbindung Halbleinen mit aufgeklebten Originaltitelblatt.

Bemerkung:

Papierbedingt minimal gebräunt, tadelloser Zustand - Zwei Motive lassen es mich wagen, mit diesem bescheidenen Versuche an die Oeffentlichkeit zu treten: ein erreichbarer Zweck, und Pietät. -- Es soll dieses Werkchen vor allem jenen gewidmet sein, welche sich aus Beruf oder in nützlicher Müsse der Naturwissenschaft widmen. Diesen könnte es willkommen sein, eine gedrängte Darstellung der Naturanschauungen, welche das Alterthum und grossentheils das Mittelalter beherrschten, eine Art naturhistorischer Blütenlese aus längst entschwundener Zeit zu besitzen; denn nichts ist so sehr geeignet, uns eine Wissenschaft lieben zu lehren, als wenn wir ihre gewaltigen Fortschritte zu ermessen vermögen. -- Dies wird aber am besten gelingen, wenn wir von Zeit zu Zeit an einem ihrer Meilensteine stillestehen und einen Rückblick halten auf die Strasse, die wir mühsam zurückgelegt. Charakteristische Momente aus den einzelnen Zweigen der Naturwissenschaft, wie sie während einer bestimmten Periode massgebend waren, herauszugreifen und unter Einem zu erfassen, nur dies kann jenen Rückblick fixiren. -- Doch man unterzieht sich nicht der zeitraubenden und fachmännische Ausbildung so wenig förderlichen Lectüre der Alten und Jener, die auf ihnen fussten: hält man auch den Besitz einer übersichtlichen Vorstellung der antiken Naturanschauungen für wünschenswerth. -- Es wollen daher diese Blätter als ein compendiöses Lehrbuch aufgefasst sein, welches ohne Zeitverlust eine Uebersiclit über die, wenn auch oft wunderlichen Anschauungen des Alterthums und Mittelalters bis zum 9. Jahrhundert ermöglichen soll. -- Ein Autor, der die überkommenen Schriften der Alten ausnützt und aus ihnen eine bündige Auswahl trifft, weil er zugleich Lehrer ist, kann eine solche Uebersicht gewähren. Werner?s ?Alcuin und sein Jahrhundert? hat mich nun auf der Suche nach diesem Manne an die Klosterpforte von Fulda geleitet, der ersten Bildungsstätte auf deutscher Erde, und hat mich ihn finden lassen in Rhaban, einem Rector jener berühmten Klosterschule. -- Seine Encyklopädie ?De universo? lehrt, was auch in naturhistorischer Beziehung Gemeingut der Gebildeten seiner Zeit gewesen ist. Da er auf Isidor baut, dieser aber sich auf die Alten stützt, so gibt das citirte Werk zugleich das Material an die Hand, welches eine compendiöse Feststellung der antiken Naturwissenschaft ermöglicht. -- Und hierin liegt zugleich das zweite Motiv, welches dieses Büchlein schaffen half; denn, indem die Wahl des zu benutzenden Autors auf Rhaban fiel, welcher der Naturwissenschaft der Alten eine deutsche Heimat gründete, erfülle ich einen Act der Pietät gegen den Benediktinerorden, dessen Zierde er war. -- Es soll daher dieses Büchlein auch ein kleiner Beitrag sein zu der Feier, die der Orden in diesem Jahre begeht, indem er des vierzehnhundertsten Geburtstages seines Stifters gedenkt. -- Inhalt -- Historische Skizze -- Die Werke Rliabans -- Naturlehre -- Medicin -- Stellung und Aufgabe der Medicin -- Bau und Functionen des menschlichen Leben -- Von den Krankheiten des Menschen -- Heilverfahren -- Heilmittel -- Naturreiche -- Geographische Uebersicht -- Zoologie -- Allgemeines -- Systematik -- Geographische Verbreitung -- Thierleben -- Botanik -- Systematik -- Baum und Kraut, Baumveredlung, Theile des Baumes, Reben, Trauben, Hülsenfrüchte, Feldfrüchte, Küchenkräuter -- Standorte -- Nutzpflanzen -- Mineralogie -- Systematik -- Entstehung der Mineralien -- Physikalische Eigenschaften -- Verwendung der Mineralien -- Besondere Wirkungen einiger Mineralien.