Beschreibung:

Eine durch die königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag genehmigte Preisschrift. Auf Kosten der Gesellschaft mit einer Vorrede gedruckt und dem Verfasser als Belohnung überlassen. 8vo. (ca. 20 x 12 cm). Lederbände der Zeit mit je zwei farbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung, XXIV, XI, 574 S.; XVI, S. (575)-1036, S. 1039-2050 (recte 1250), X S.

Bemerkung:

Hirsch/Hübotter III, 559. Weiss 1970. Einzige Ausgabe dieses umfangreichen Kompendiums. Behandelt werden die chemischen und physikalischen Einflüsse auf pflanzliche und tierische Lebensmittel, die zur Veränderung der Eigenschaften und der Qualität führen. Ausführlich wird auf Wirkungen der Atmosphäre eingegangen, z. B. Gase, Licht, Wärme, Fäulnis etc. Auch die Wechselwirkung mit Gefäßmaterialien und Werkzeugen wird auf dem damaligen Stand des Wissens dargestellt. Verfälschung meint daher aus heutiger Sicht eher Veränderung in Bezug auf Aussehen, Geschmack, Haltbarkeit, Verderblichkeit usw. - Knoblauch (1781-1819) war Arzt und Professor in Leipzig. "Das preisgekrönte monumentale, dreibändige Werk des erst 28-jährigen Joseph Wilhelm Knoblauch ist eine unglaubliche Pionierleistung. Einige Abschnitte erscheinen im Sinn der Systemwissenschaften auch heute hochaktuell ; auch, dass der Text für Laien nicht nur verständlich, sondern von diesen auch direkt anwendbar sein sollte, erfüllen bislang nur die wenigsten wissenschaftlichen Publikationen. Darüber hinaus gibt das Werk einen hervorragenden Einblick in die wissenschaftlichen Theorien der Zeit der Aufklärung" (Robert W. Rosner, ScienceBlog - Kaleidoskop der Naturwissenschaften, scienceblog.at/knoblauch-lebensmittel, 03.06.2021). - Der erste Teil in 2 Abteilungen bis Seite 1036 im 2. Band. Der zweite Teil mit dem Titel "Anleitung zur Kenntniß der unverfälschten, und Prüfung der verdächtigen Nahrungsmittel" ab Seite 1039, hier ohne das Titelblatt (S. 1037/38). - Sehr schöne dekorative Exemplare. Einbände nur geringfügig berieben bzw. fleckig, mit leicht bestoßenen Ecken. Vorsätze am Rand leimschattig.Titelblätter jeweils mit 2 alten Stempeln. Büttenpapier mit leichter Bräunung.