Beschreibung:

XLV, 379 S. ; 24 cm kart. / Paperback.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - COLUCCIO SALUTATI ( 1331 - 1406 ) , von 1375 bis zu seinem Tod Kanzler von Florenz, war das Haupt der zweiten Humanistengeneration und teils durch sein politisches Wirken, teils durch seine humanistischen Schriften ursächlich für die Ausbreitung und Festigung des Humanismus in Florenz und Italien. -- In ?De nobilitate legum et medicinae" - Über den Vorrang der Jurisprudenz oder der Medizin - steht er äußerlich in der Tradition des Streites der Fakultäten, er hebt diesen jedoch auf eine neue Ebene, indem er, modern gesprochen, die Jurisprudenz als Vertreter der Geistes- und die Medizin als Vertreter der Naturwissenschaften betrachtet und beide wissenschaftstheoretisch auf die Sicherheit und Wahrheit ihrer Aussagen hin befragt. Er zeigt, daß die Naturwissenschaft, insofern sie ihre Objekte nicht selbst herzustellen vermag, notwendig empirisch ist und daher aposteriorisch verfahren muß, während in den Geisteswissenschaften, insofern ihre Objekte vom Menschen selbst geschaffen sind, der menschliche Geist apriorische Sicherheit erlangen kann. Salutati zieht daraus den Schluß, daß die Naturwissenschaften nicht theoretische, sondern operative Wissenschaften sind, die, am Prinzip von trial and error orientiert, dem technischen Handeln dienen. Als solche aber bedürfen sie in diesem ihren Tun der moralischen ?Kontrolle" der Geisteswissenschaften. Mit dieser Öffnung der Naturwissenschaften zur Technik hin und der Forderung nach ihrer Unterwerfung unter moralische Prinzipien formuliert Salutati am Beginn der Neuzeit ein Problem, das bis heute nicht an Gültigkeit und Aktualität verloren hat. ISBN 9783770526017