Beschreibung:

116 Seiten; zahlr. Illustr. (auch farbig); Kt.; graph. Darst.; qu.-24 cm; Originalhalbleinen.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - Schloss Chambord (französisch Château de Chambord, historisch auch Chambourg) ist das größte Schloss des Loiretales. Es liegt ca. 15 Kilometer östlich von Blois in einem ausgedehnten früheren Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss bei Chambord errichtet und gilt als das prächtigste aller Loireschlösser. ... (wiki) // CHAMBORD, KÖNIGSSCHLOSS AN DER LOIRE. Die Verbindung von Photo und Text, wie sie in diesem Band angestrebt und erreicht wird, vermittelt uns neue Einsichten in das Wesen der Architektur. Die Kamera läßt keine einzige Schönheit, kein einziges der phantastischen Details an sich vorbeigehen. Chambord lebt nicht aus dem Ganzen, sondern aus dem endlosen Widerhall von Komposition und Verwirrung: Andre Martins Photographien tasten einem Film gleich das Gebäude Stein um Stein ab. "Hier und damals" - in diesem Geist vollzieht sich Pierre Gascards Essay, das durch alle Irrgänge der Geschichte das Wesen von Chambord aufweist: das phantastischimposante Königsschloß an der Loire bezeichnet das von den Feudalherren bedrängte Königtum auf dem Weg zum Absolutismus, Wunschtraum und Glücksphilosophie eines späten Geschlechts auf dem epochalen Wendepunkt. Die Geisteshaltung der Renaissance wird manifest, und Landschaft und Histörchen der wechselnden Schloßbewohner erweisen sich als formgebende Kräfte eines bleibenden Symbols. (Verlagstext) // ... Die Empfindung des Kontrastes verlagert sich zuweilen in den Gegenstand selbst; so wie das Weiß eines Feldes auf dem Schachbrett sich durch die bloße Nachbarschaft von Schwarz plötzlich verwandelt, genauso können irdische Wirklichkeiten, kann dieses Dorf, können diese Felder zart gezeichnet sein von der Gegenwart eines noch unsichtbaren Schlosses, von seiner Farbe, seiner Form und noch vom Willen, der in ihm fortdauert. Wir werden später sehen, ob auch das Gegenteil sich bestätigt. Ich glaube nicht. Es gibt nichts Nachgiebigeres, nichts Furchtsameres als die Natur. Jedesmal sind unsere Schöpfungen stärker als sie. Chambord beherrscht die Landschaft, in einem bedrückenden Sinn des Wortes. Es ist, als schrumpfe die ganze Sologne rund um die Wälder (die das Schloß unseren Blicken noch verbergen) zu jenem schmalen Acker zusammen, auf dem ein Mann, beinahe eins mit der Farbe dieses Bodens, mit einer Haue hantiert; sie schrumpft zusammen zu jener kleinen Wiese von spitzem Grün, die, Gott weiß warum, dem vernarbten Gehölz eine tief melancholische Note verleiht; es ist. als trete die ganze Sologne unvermerkt in eine andere Jahreszeit, in ein anderes Zeitalter ein und füge sich dem Bild einer früheren Ordnung wieder ein. Diese Ordnung drängt sich überall auf: in der plötzlich gradlinig verlaufenden Straße, die sich hier mit der Parkallee vereinigt; in dem Schloß, das an ihrem Ende plötzlich hervortritt und ein eckiges, gelblichweißes Mauerstück ins Blickfeld schiebt; und, gleich darüber, in der enggedrängten Stadt seiner spitzen Dächer, seiner Kuppellaternen, seiner Glockentürmchen und seiner wie Stelen geformten Schornsteine. ? (Seite 21)