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Ca. 45 Seiten; 21 cm; geheftet.
Bemerkung:
Sehr gutes Exemplar. - Mit handschriftlicher Beilage von Reiner Speck / Marcel Proust Gesellschaft. - Reiner Speck (* 1941), deutscher Kunstsammler und Publizist (wiki-Kurzeintrag) // Matei Chihaia (* 12. Februar 1973 in Bukarest) ist ein deutscher Romanist. Er studierte Komparatistik, Romanistik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der University of Oxford (Master of Studies in European Literature). Nach der Promotion in München und der Habilitation an der Universität zu Köln lehrt er seit 2010 in Wuppertal als Professor für Französische und Spanische Literaturwissenschaft. ... (wiki) // ... Die frühen Dissertationen sind geradezu verblüffend knapp gehalten, schwellen zwischenzeitlich bis auf 500 Seiten an und nehmen schließlich wieder ab. Nie jedoch kommen sie dem gleich, was die theses der französischen Studierenden an Denkmalen der Geduld produzieren, geradezu mit Prousts unermüdlichem Schreiben wetteifernd. Nicht zuletzt jedoch durch ihren >Forschungsstand<, einem Abschnitt, der im Massiv der Promotionen endemisch ist, erschließen die Dissertationen einen eigenen Zugang zum akademischen Leben im deutschen Sprachraum. Auf ihren Seiten findet nicht nur die Struktur universitärer Lehre, sondern auch die Auseinandersetzung mit akademischen Lehrern einen klaren Niederschlag. Über dieses historische Interesse hinaus sollte die Ausstellung also auch die Neugier auf eine Form wissenschaftlicher Arbeit wecken, die in der Betreuung eines Doktoranden durch einen akademischen Lehrer und in dem hierfür charakteristischen Zwiegespräch liegt. Wie in einer Negativaufnahme zeichnet sich dieses nicht-öffentliche Gespräch in der Tatsache ab, dass viele der ausgestellten Werke nach ihrem Entstehen niemals publiziert wurden und auch nicht Eintritt in den Kreislauf der Zitate, die wissenschaftliche Gemeinschaft, erhielten. Auch wenn einige der Autoren - das beste Beispiel ist Hans Robert Jauss - mit ihrer Dissertation eine glänzende universitäre Laufbahn begannen, bildete sie für viele andere den Schlusspunkt und Gipfel ihrer Forschungstätigkeit. Dass dies nicht das Ende aller Bemühungen ist, dass an der Universität erworbene Erkenntnisse auch außerhalb der Universität eingesetzt werden können, ja sogar sollten, gilt möglicherweise nicht nur für die Studierenden, die nach den >kleinen<, rasch erworbenen Abschlüssen wie den Bachelor zurück in die Arbeitswelt geschickt werden, sondern auch für Doktoranden. Die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen >kleinen Wissenschaft lassen sich ebenfalls an dem Korpus dieser Qualifikationsarbeiten darstellen, die oft aus der Universität herausführen - und in dieser Hinsicht nicht Zeugnisse eines Scheiterns, sondern eines individuellen Bildungs- und Sozialisierungsprozesses sind. Zwischen den beiden Weltkriegen entfaltet sich in den deutschsprachigen Ländern eine reiche Proust-Forschung, die zum einen die Blüte der Universitäten, zum anderen die Bedeutung der Romanistik ahnen lässt. So kommen die ersten grundlegenden Beiträge zur Forschung von Ernst Robert Curtius, dessen Essay aus dem Jahr 1925 stammt, und Leo Spitzer, der sich 1928, also nur ein Jahr nachdem die Recherche vollständig veröffentlicht wurde, mit Prousts Stil beschäftigt. Dieses Bild vervollständigt sich, wenn man die Dissertationen betrachtet, die ab 1929 eingereicht werden. In diesem Jahr beendet Alfons Wegener in Frankfurt seine Arbeit über Impressionismus und Klassizismus im Werke Marcel Prousts. ? (Seite 4)