Beschreibung:

3 Bll., 243 Ss., 1 Bl.; XII,1.001 Ss., 3 Bll. Gr.8°. Grünes Ln. mit goldgeprägt. Titel u. etw. Linienvergold. auf schwarzem Ld.-Rückenschild.

Bemerkung:

= Hamburger Klopstock-Ausgabe. Friedrich Gottlieb Klopstock. Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider u. Hermann Tiemann. Hrsg. von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch u. Rose-Maria Hurlebusch. Abteilung Werke: VII.1-2. - Prosaschrift von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), das erste literarische Werk in Deutschland, das nur auf Subskription gedruckt wurde. "Bei ihrem Erscheinen hatte die 'Gelehrtenrepublik', wie Goethe im zwölften Buch von ''Dichtung und Wahrheit' vermerkt, 'den seltsamsten Erfolg von der Welt'. Goethe selbst hatte sich zwar 1774 begeistert über das Werk geäußert (an Schönborn, Brief vom 10.6.1774), aber letztlich hatte Klopstock keine massenwirksame Streitschrift verfaßt, sondern, wie Goethe rückblickend einräumte, nur für den begrenzten Kreis von 'Schriftsteller und Literatoren' geschrieben: 'Was Klopstock über Poesie und Literatur dachte, war in Form einer alten deutschen Druidenrepublik dargestellt, seine Maximen über das Echte und Falsche in lakonischen Kernsprüchen angedeutet', dazu gesellen sich historische Episoden, fiktionale Einsprengsel und Bekenntnisse, so daß die Zeitgenossen das Werk auch als bloße Allegorie oder als Satire lasen. Eine unmittelbare Wirkung besaß Klopstocks Schrift nicht, die Diskussion blieb auf einen kleinen Gelehrtenkreis beschränkt, und da der zweite Teil der 'Gelehrtenrepublik' nie erschien, geriet der Text bald in Vergessenheit, woran auch Arno Schmidts Roman 'Die Gelehrtenrepublik' (1957), der an Klopstocks Werk anknüpft, nichts zu ändern vermochte." (KNLL IX,515). "Neben einzelnen packenden, wenn auch einseitigen Urtheilen, welche die jugendlichen Stürmer und Dränger jubelnd priesen, sind die trivialsten Dinge in ganz unerträglicher Breite und in fatal manierirter, orakelnder Form vorgetragen, so daß man gar nicht aus der Verwunderung über die läppischen Kindereien des Mannes herauskommt, der als Jüngling durch seine Prosa den Beifall eines Lessing erworben hatte." (ADB XVI,223). "Und wenn einer die 'Gelehrtenrepublik', wie Goethe etwa, verteidigte, dann wird man den Verdacht nicht los, er wolle sich damit nicht zuletzt über die unverständige Masse des Publikums erheben. Arno Schmidts Lob der 'unsäglichen Sprachgwalt und 'Modernität' des Stückes' geht in dieselbe Richtung. Im Rahmen der ausgzeichneten historisch-kritischen Klopstock-Ausgabe ist nun der Kommentarband zur 'Gelehrtenrepublik' erschienen, ein wirkliches Buchmonument an Umfang, Inhalt und Preis. Der Band liefert aus dem Nachlass mehr als 200 unbekannte Seiten von Klopstock, einen beeindruckenden Textapparat, Rezeptionszeugnisse sowie einen äußerst umfangreichen Erläuterungsteil." (Rezension von Steffen Martus, in: Süddt. Zeitung Nr. 61, 14.3.2003, S. 16; liegt als verkleinerte Fotokopie bei). - Gesamtherstellung nach Entwürfen von Richard von Sichowsky, Hamburg; Schrift: Sabon-Antiqua.