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IX, 788 S. : Ill. Originalleinen.
Bemerkung:
Einband begriffen, Nameneseintrag und leichte Lesespuren, insgesamt aber gutes Ex. - JUGEND UND AUFSTIEG ERGÄNZT DURCH: DER REGIERUNGSANTRITT FRIEDRICH WILHELMS I. DIE PREUSSISCHE ZENTRALVERWALTUNG IN DEN ANFÄNGEN FRIEDRICH WILHELMS I. // Kindheit und Erziehung; Der Staat des ersten Königs; Der Kronprinz und das System Wartenberg; Im Vorhof der Macht. // Der Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I.: Der tote König Friedrich I., der "gute König", wie seine Diener seiner im Gegensatz zu seinem Nachfolger noch lange gedenken sollten, lag aufgebahrt und zur Parade gestellt in einer violett ausgeschlagenen Kammer seines Schlosses zu Berlin. Er lag in dem hermelingefütterten purpurnen Krönungsmantel von Königsberg auf dem mit rotem Samt und Goldbrokat bezogenen "Perlenbett", einem Prunkmöbel, das ihm einst die Generalstaaten zum Geschenk gemacht hatten. Er trug den mit Diamantknöpfen geschlossenen rotsamtenen und goldbestickten Hochzeitsanzug seiner dritten Vermählung mit einer Krawatte aus venezianischen Spitzen. Das wächserne Gesicht umrahmte eine mächtige gepuderte Carree-Perücke, auf der die Königskrone befestigt war. Auf der Brust lag die Kette des Schwarzen Adlerordens, um das linke Knie war die Schnalle des Hosenbandordens geschlossen, in der rechten Hand ruhte das königliche Szepter und zu seinen Füßen auf einem Samtkissen der Reichsapfel. So bot er sich im Tode noch einmal in dem ganzen Pomp der geheiligten Majestät seinen Dienern dar, die wie zu seinen Lebzeiten, jedoch in langen Trauermänteln, sechs Tage lang am Vor- und Nachmittag erschienen, um ihm die Cour zu machen. Während die feierlich brennenden steilen Kerzen die stille Totenkammer erleuchteten und die aufrechte Wache der stummen Generäle und Kammerherren diesen letzten Akt eines politisch-sakralen Bilderdienstes und Majestätskultes bewachte, vollzog sich draußen im hellen Tageslicht des weiterströmenden Lebens der erwartete Bildersturm. (S. 719) ISBN 3534039106