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Günter Könke
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Original-Mappe im Format 33 x 23 cm. Enthalten sind ein Titel- und ein doppelseitig bedrucktes Textblatt sowie 9 Holzschnitt-Tafeln Im Begleittext (Heinz Baethge) heißt es zu den Holzschnitten: "Sie sind der Versuch einer Sinndeutung des Geschehens, das wir als Deutsche seit 1918 in besonderer Unmittelbarkeit und in seiner gesamten vernichtenden Härte immer wieder erlebt haben, des Grenzkampfes ... Grenzkampf ist Wille zur Freiheit und Herrschaft; es geht ihm um die Unversehrtheit des gedistig-seelischen Heimatbereiches, des Arterbes aus Urvätertagen und um die Freiheit und Weite der bluterfüllten, erdhaften Heimat. Grenzkampf ist der Kampf der ganzen Nation um ihren Schicksalsraum..." Die Holzschnitte zeigen den Menschen als stets kämpfendes, sich den Widrigkeiten der Natur und Umwelt widersetzendes Wesen. A. (Andreas) Paul Weber (1893 - 1980) zählt zu den bekanntesten deutschen Lithographen und Zeichnern des 20. Jahrhunderts. Bekannt ist er vor allem für seine satirischen, teilweise sarkastischen Darstellungen, für die er nicht selten die Form der Fabel wählte. Aus der bündischen Jugend (Jung-Wandervogel) kommend, wandte sich Weber während der Weimarer Republik dem "nationalbolschewistischen" Kreis um Ernst Niekisch zu, der den aufkommenden Nationalsozialismus zwar kritisierte, aber seinerseits völkisch-antisemitischen Vorstellungen nachhing. Webers bekanntestes Werk ist seine Radierung "Verhängnis" aus dem 1932 erschienenen Band "Hitler - ein deutsches Verhängnis"; es zeigt eine amorphe, Hakenkreuzfahnen schwenkende Masse, die auf einen Abgrund zumarschiert, hinter dem sich ein ebenfalls mit Hakenkreuz versehener Sarg befindet. Nicht zuletzt wegen dieser Darstellung wurde Weber 1937 im berüchtigten KZ Hamburg-Fuhlsbüttel ("Kolafu") inhaftiert. Dem völkischen Antisemitismus des NS-Regimes stand Weber gleichwohl keineswegs ablehnend gegenüber: So fertigte er in den späteren dreißiger Jahren für NS-Blätter antisemitische Karikaturen und lieferte nach 1939 Material für kriegstreibende Schriften des Regimes. Der Fortsetzung seiner künstlerischen Karriere nach 1945 schadete dies nicht: 1971 erhielt er vom Land Schleswig-Holstein in Anerkennung seines Gesamtwerkes eine Ehrenprofessur; Bundespräsident Heinemann, der zu seinen erklärten Bewunderern gehörte, verlieh ihm im selben Jahr das Große Verdienstkreuz und eröffnete zwei Jahre später anläßlich des 80. Geburtstags Webers in Ratzeburg persönlich das A. Paul Weber-Museum.
Bemerkung:
Mappe etwas berieben; Titelblatt mit leichten Randläsionen; Textblatt und Holzschnitt-Tafeln in sehr guter Erhaltung.