Beschreibung:

131 Seiten; 18,5 cm; fadengeh., farb. illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einbandrücken sowie Vorsätze nachgedunkelt. - Vorderes Vorsatz mit WIDMUNG (für Hans Andreasen) und SIGNIERT von Waldemar Augustiny. - Mit Verlagsbeilage (Orig.-Lesezeichen). - Waldemar Augustiny (* 19. Mai 1897 in Schleswig; ? 26. Januar 1979 in Worpswede) war ein deutscher Schriftsteller. ... Augustiny gilt als norddeutscher Erzähler und ist vor allem mit seinem Hauptwerk Die Große Flut, das in zahlreichen Neuauflagen erschien, überregional bekannt geworden. Dies ist eine Chronik der friesischen Insel Strand, die während der Sturmflut des Jahres 1634 unterging. Die Protagonisten repräsentieren eine national-konservative Haltung zum Menschen und seinem Schicksal, die durch Heimatliebe, patriarchalische Strukturen des Zusammenlebens und Arbeitens, Skepsis und Angst vor den fremden holländischen Deichbauern geprägt ist. Seine spannungsvollen Erzählungen und Romane handeln vom harten Leben der Küstenbewohner und haben meist einen kulturhistorischen Hintergrund. Dabei setzt der Autor "der Unrast und Entwurzelung der Zeit reines Menschentum und Gemeinschaft in christlichem Geist entgegen". Augustiny schrieb auch Künstlerporträts, zum Beispiel über Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn. Einige seiner Werke, z. B. sein Buch über Albert Schweitzer, wurden in mehrere Sprachen übersetzt. ? (wiki) // Wenn Geschichten in die Nacht erzählt werden, dann steht die Dunkelheit bergend um den kleinen Kreis der Hörer und die Geschichten dürfen Bekenntnisse sein, Lebensbeichten, die man sonst nie erzählt. Freilich fängt das Rundgespräch der fünf Männer, die da Freundschaft und Zufall um einen Wirtstisch zusammenführen und denen der Wein die Zunge und die Nacht das Gewissen lösen, wie eine fröhliche Verabredung an. Jeder erzählt sein merkwürdigstes Erlebnis - ein alter Buchhändler von einer einsamen Deichwanderung, die ihn aus seinem kleinen Leben panisch hineinriß in unheimliche Verstrickungen; ein Kapitän gibt ein heiteres Intermezzo aus seiner Schiffsjungenzeit zum besten, bei dem er in La Rochelle zugleich als Zechpreller verdammt und als Wohltäter gepriesen wurde; ein Theatermann weiß eine Begegnung mit einem sonderbaren verwachsenen kleinen Uhrmacher zu erzählen, der in einem dänischen Dorf heimlich-unheimlich Schicksal spielt als Magier eines lebendigen Marionettentheaters; und schließlich spricht einer, ein Handelsvertreter, von einer bitteren Erfahrung, wie er die Liebe verriet, weil er zu spät an sie glauben lernte. Private Bekenntnisse sind diese Geschichten, doch unversehens tritt in jeder von ihnen das Leben über seine Grenzen; der Mensch ist da zwischen die Mächte gestellt, die Macht des Dämonischen, des Sittlichen, des Spiels und der Liebe. Einer aber, ein fünfter, ein Fremder in ihrem Kreis, reißt zuletzt mit seiner Geschichte, der Beichte letzter Schuld eines Mörders und Verfolgers, der sühnen will, alles private Schicksal entzwei und verweist auf die große Verschuldung einer ganzen Zeit, die alle auf sich nehmen und mit tragen müssen ... da bricht der Morgen an. (aus der Beilage)