Beschreibung:

897 S.: Abb. Leinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Schutzumschlag weist Gebrauchsspuren auf, sonst ein gutes Exemplar, frei von Anstreichungen. - Inhalt Vorwort Zeittafel Genealogische Übersicht Briefe und Aufzeichnungen 1883-1930 Anmerkungen Register Nachweise / Als eine monolithische Gestalt ragt Cosima Wagner aus dem neunzehnten in unser Jahrhundert. So wie ihre jüngst veröffentlichten Tagebücher sich als »einzigartiges menschliches und kulturhistorisches Dokument« (Der Spiegel) aus der Epoche Richard Wagners erwiesen haben, so sind ihre Briefe und Aufzeichnungen aus den 47 Jahren, um die sie Richard Wagner überlebte, äußerst aufschlußreiche Zeugnisse sowohl für die Kultur- und Geistesgeschichte der Jahrhundertwende und des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts als auch für die Rezeption des Wagnerschen Werks. Sie können als eine Fortsetzung der mit Wagners Tod 1883 abgebrochenen Tagebücher gelten. Mit diesem Datum beginnt für Cosima, die Tochter Franz Liszts und erste Frau des Dirigenten Hans von Bülow, die Wagner während seiner beiden letzten Lebensjahrzehnte mit unerschöpflicher Energie und Hingabe begleitete, ein zweites Leben. Die in diesem Band enthaltenen etwa 350 umfangreich kommentierten Briefe an fast hundert Adressaten werden, von Ausnahmen abgesehen, zum erstenmal veröffentlicht. Sie spiegeln den Dialog mit zahlreichen bedeutenden Zeitgenossen wider und zeichnen das facettenreiche Charakterbild einer Frau, die mit Autorität und leidenschaftlicher Selbstaufopferung ein bedeutendes künstlerisches Erbe verwaltet, ganz in ihrem »Amt« aufgeht und zugleich, bei aller Bildung und allem intellektuellen Rang, gegen verhängnisvolle Irrtümer nicht gefeit ist. Ihre Korrespondenz, ergänzt durch essayistische Aufzeichnungen und durch Äußerungen, die ihre Töchter in den letzten Lebensjahren Cosimas niederschrieben, befaßt sich mit den wichtigen ästhetischen, gesellschaftlichen und politischen Fragen ihrer Zeit. Dieser Band zeigt Cosima als Leiterin der Bayreuther Festspiele und Regisseurin der Wagnerschen Musikdramen, als ideologische Hüterin des Überlieferten, die aber auch neue Traditionen begründet, als Regentin der Wagner-Dynastie, die um die Ansprüche der Familie kämpft, und als politisch engagierte Zeitgenossin, die ? fünf Jahre nach Goethes Tod geboren ? Fürstentümer, Kaiserreiche und Republiken vergehen sieht und noch die ersten Tage Hitlers und Mussolinis erlebt. In den zum Teil sehr persönlich gehaltenen Briefen Cosimas an Hermann Levi, Hans Richter und Felix Mottl, an Ernest van Dyck, Engelbert Humperdinck, Richard Strauss und Gustav Mahler, Adolf von Hildebrand, Hans Thoma, Gerhart Hauptmann, Konrad Fiedler, Hugo von Tschudi, an Ernst Fürst zu Hohenlohe- Langenburg, Houston Stewart Chamberlain, zahlreiche andere Persönlichkeiten ihrer Zeit wie auch an die eigene Familie geht es um eine erstaunliche Vielfalt heute noch aktueller Fragen der Literatur, Malerei und Philosophie und immer wieder der Musik- und Theaterpraxis. Das zentrale Thema aber bleibt bei aller Auffächerung des Interesses die eine epochale Gestalt: Richard Wagner. ISBN 9783492024723