Beschreibung:

Mit vom Künstler handgeschriebenen, signierten und auf 1972 datierten, transkribierten japanischen Haiku auf dem vorderen fliegenden Vorsatz recto, sowie dessen deutscher Übersetzung auf dem hinteren Innendeckel, dazwischen zeichnerische Bleistift-Meditationen auf den Vorderseiten fast aller 64 Blätter mit typischen Kuhna-Formen. . Es geht um das bekannte Nazuna-Haiku von Matsuo Basho (1644 - 1694) auf das Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastori), das von Kuhna korrekt transkribiert und wiedergegeben wird: "Yoku mireba / Nazuna hana saku / Kakine kana" - "Kuhna 1972" (Vorderer fliegender Vorsatz) und auf dem hinteren Innendeckel die Übersetzung: "Wenn ich aufmerksam schaue, / Seh' ich die Nazuna / An der Hecke blühen!" - "Basho 1644 - 1694". (16 x 17 cm) Kl.8°.

Bemerkung:

Sehr vom Zen beeinflußte originelle Zeichnungen, eine Art "dessin automatique", die trotz ihrer Monochromität in der transparenten und leichten Bewegtheit auch den "bunten" Kuhna beinhaltet und den Geist des zitierten Haiku atmet. Die floralen Zeichen mutieren gegen Ende zu vogelartigen Formen, die in kondensstreifenähnlichen, vielleicht die Flugbahnen andeutenden, Strichen auslaufen. Das beigefarbene Papier leicht transparent, so daß jeweils die nächste Seite etwas auf die vorherige Seite durchscheint. Man ist fast versucht diese poetische Arbeit ein Zen-Daumenkino zu nennen. Die Seitenecken abgerundet, nahezu perfekt erhalten, bis auf wenige Flecken auf einzelnen Seiten verso. Ein untypischer "Kuhna": "... Hermann-Josef Kuhna [* 1944 - 2018 +] zählte zu den Künstlerpersönlichkeiten, die sich fast ausschließlich mit der Wirkung der Farbe auseinandergesetzt haben. Seine Malerei besteht aus kleinteiligen Flecken, aus einem Gewirr einzelner Farbkleckse. Durch das Flirren dieser Farbpunkte gewinnt Kuhnas Malerei eine Wirkung zwischen haptischer Präsenz und beinahe nur virtueller Erscheinung. ..." (ex: wiki) [Manuskript; industrielle Massenware; Plastikeinband; Handzeichnung; Bleistiftzeichnung; Skizzenbuch]