Beschreibung:

79 S.: Abb. Broschur mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Schutzumschlag mit leichten Randläsuren, etwas knittrig, sonst ein gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. - »Engel haben Vorfahrt!« HAP Grieshabers Bilder zur Bibel 1933-1981 von Hans-Dieter Mück, Marbach am Neckar HAP Grieshaber, am 15. Februar 1909 im oberschwäbischen Rot an der Rot geboren und am 12. Mai 1981 auf der Achalm bei Eningen, Kreis Reutlingen, gestorben, gehört als Maler und besonders als Holzschneider zu den international bekanntesten und angesehensten Künstlern aus Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland. Aufgrund unzähliger Ausstellungen auf der ganzen Welt - zu Lebzeiten und auch in den vergangenen Jahren seit seinem Tod - stehen seine Person und sein umfangreiches Werk im Bewußtsein der Menschen für höchste künstlerische Qualität und zugleich für ein beispielhaftes Engagement für die Verfolgten und Unterdrückten dieser Erde. Grieshaber, von den Nationalsozialisten als sog.?entarteter? Künstler diffamiert und mit Mal- und Ausstellungsverbot von seinem Publikum isoliert, hat sich zeitlebens als engagierter Künstler verstanden, als vom jeweiligen Zeitgeist betroffener Zeitgenosse, dem die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen aus nah und fern am Herzen lagen, zumal wenn sie wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung Verfolgungen ausgesetzt waren. Unermüdlich trat er in Wort und Bild für seine humanistisch-christlichen Anliegen ein, denn er war der festen Überzeugung, daß Kunst auch politische Ausstrahlungskraft und damit positive Wirkungsmöglichkeiten besitze, die Verhältnisse zu beeinflussen, Negatives zum Positiven zu wenden. Das hat ihn beim Volk populär gemacht, für manche Politiker wurde er damit jedoch zur unbequemen basisdemokratischen Instanz in Sachen Menschenrechte und Schutz der Natur. Er war jedoch kein Vertreter opportunistisch vordergründiger oder modisch-plakativer Statements, sondern ein Mann derTat, der mit Herz und Verstand wie ein Anwalt für diejenigen aktiv wurde, die sich weder selbst Gehör für ihre Sorgen und Nöte verschaffen konnten, noch eine Lobby für ihre Interessen zustande brachten. In unzähligen persönlichen Aktionen und mit über 200 Holzschnitt-Plakaten verbreitete Grieshaber von seinem Atelier aus seine künstlerischen Botschaften und Mahnrufe, seine Appelle an das Gewissen der Mitmenschen und Politiker: im Norden und im Süden, im Westen und auch im Osten - und dies schon im Jahre 1966, als die Grenzen zur ehemaligen DDR. noch im Zeichen des ?Kalten Krieges? mehr als dicht waren. Grieshaber war ein zivilcouragierter Nonkonformist, der für seinen Glauben an das Gute im Menschen, für seine Überzeugung der Veränderbarkeit der Verhältnisse, imstande war, Berge zu versetzen. Aus der Sicht der Kirche dürfte an ihm ein Missionar verloren gegangen sein, doch er sah seine Chancen, die Botschaft von Glaube, Liebe und Hoffnung unter die Menschen zu streuen, durch sein Medium, den Holzschnitt, und vor allem als freier Künstler wirkungsvoller und erfolgversprechender als im geistlichen Gewand realisiert.