Beschreibung:

IV, 324 S. ; 8 Privatbindung Originalhalbleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition ( IJCT ) . - zwei Bleistiftanstreichungen oder -anmerkungen, Bibliotheksexemplar mit Signaturschild und Stempeln, altersgemäß sehr guter Zustand - Ernst Kalinka ( * 5. Februar 1865 in Wien; ? 15. Juni 1946 in Hall in Tirol ) war ein österreichischer Klassischer Philologe und Epigraphiker, der von 1903 bis 1935 als Professor an der Universität Innsbruck wirkte. - INHALTSVERZEICHNIS. -- Einleitung: Verzeichnis verkürzter Titelangaben -- I. Entstehungszeit -- II. Person des Verfassers -- III. Komposition -- IV. Literarische Stellung der Schrift -- Text und Übersetzung -- Kommentar -- Nachträge -- Verzeichnis der besprochenen Stellen -- Sprachliche Beobachtungen -- Sachregister. - VORWORT. -- Wenn heute einem von uns ein Papyrusblatt mitten aus dem politischen Kampfgewühl der athenischen Parteien des fünften Jahrhunderts zugeflogen käme, wie würde sich?s der Glückliche schätzen, mit wie liebevoller Sorgfalt würde er seine Sprache beobachten, all seinen Äußerungen nachgehen. Die kleine Schrift aber aus dem Anfang des peloponnesischen Krieges, die seit jeher durch handschriftliche Überlieferung bekannt ist, hat nicht solche Gunst erfahren. Vielmehr hat man lange Zeit die widerspenstige zerzaust und zerfetzt und vergewaltigt, hat, wo ihr Zeugnis wertvoll schien, es unbekümmert aus dem Zusammenhang gerissen, an einzelnen Punkten hin und her gezerrt, den Wortlaut, wenn er sich nicht sofort fügen wollte, mit Konjekturen verschüttet. Die jüngsten Kommentare ( von L. Din-dorf 1866, von Müller-Strübing 1880 und von Belot ebenfalls 1880 ) liegen ein Menschenalter weit zurück und ließen schon damals im einzelnen wie für ein tieferes Verständnis der gesamten Schrift recht viel zu wünschen übrig. Dankbarer ist mancher Einzelbeiträge zu gedenken, die das Verständnis des Werkes schrittweise gefördert haben. Waren es auch nicht lauter Treffer, selbst aus Fehlern läßt sich manchmal lernen; überhaupt ist es in wissenschaftlichen Fragen nicht immer so leicht wie auf der Scheibe, sofort festzustellen, was Treffer, was Fehlschuß ist. Gerade ein Schriftwerk von so eigener Art wie die Athenaion Politeia wird sich allezeit noch mehr als jedes andere subjektive Beurteilung und Behandlung gefallen lassen müssen. Darum hielt ich es für geboten, in weiterem Umfange, als es sonst ein Kommentar wohl verträgt, abweichende Ansichten zu Worte kommen zu lassen und nach Möglichkeit und Bedarf darzutun, was an ihnen unhaltbar scheint. -- Da die Athenaion Politeia nicht wie Geschichtswerke oder wie ein Handbuch von der Art der Aristotelischen Athenaion Politeia ihren Gegenstand zur Belehrung darstellt, sondern ihn als bekannt voraussetzt, so stößt die Erklärung überall dort, wo Erscheinungen berührt sind, die wir nicht genau kennen, auf die größten Schwierigkeiten.