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217 Seiten; Illustr.; 24 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit illustr. OUmschlag.
Bemerkung:
Gutes Exemplar; Umschlag berieben u. stw. mit kl. Läsuren. - Aus d. Bibliothek d. libertären Dokumentaristen Hansdieter Heilmann, mit geringen Bleistift-Anstreichungen u. Zettel-Beilagen. - Emil Birkerts Buch "Am Rande des Zeitgeschehens" ist ein aufschlußreicher Gang durch die Geschichte der Arbeiterbewegung, ein wechselvoller Lebensweg einer Jugend, die unter den Zwängen der gesellschaftlichen Verhältnisse nach Erkenntnissen strebte, die Welt des kaiserlichen Obrigkeitsstaates, der Bedrückungen und der Ungerechtigkeiten zu verändern. Eindrucksvoll sind darin die Schilderungen der Begegnungen mit Persönlichkeiten und Kampfgenossen, voran mit Fritz Rück, die zu Freunden wurden, um über Jahrzehnte hinweg gemeinsame Vorstellungen für eine sozialistische Gesellschaft zu entwickeln. Das Buch ist eine Bestätigung dafür, wie sehr diese Diskussionen und Verbindungen mit Gleichgesinnten zur geistigen Klarheit der Gedanken beigetragen haben, die großen Perspektiven und das Wissen um die gesellschaftlichen Zusammenhänge zu vertiefen. Sie schaffen die Voraussetzungen, um diese Zeit des Krieges und des Zusammenbruchs zu überstehen, die Kraft gaben, um nach 1945 wieder neu zu beginnen und neu zu gestalten. Mit der Schilderung seiner Entlassung aus der Gefangenschaft schließt das Buch mit den Worten: "Es war ein sonderbares Gefühl, sich wieder frei bewegen zu können. . . . Frisch gewaschen und von Läusen befreit begann ein neues Leben." Welch ein neues Leben war das? Es müßte nicht Emil Birkert gewesen sein, der nicht aus dem Zurückliegenden Lehren gezogen hätte, der alles das, was er an politischem Wissen sich erarbeitete, für den arbeitenden Menschen über viele Jahre in der Naturfreundebewegung wei-tergab. Ein neues Tätigkeitsfeld tat sich auf. Er schonte sich nicht, um die Aufgaben, in die er gerufen wurde, zu erfüllen. Er war einer der ersten, der die alten Verbindungen nach dem Zusammenbruch und dem Verbot wieder aufleben ließ. Als Landesbildungsleiter setzte er sich mit Hingabe für den Wiederaufbau der Naturfreunde ein. Nach dem Wegzug von Albert Kern im Jahre 1949 wurde er zum Landesleiter der württembergischen Naturfreunde gewählt. Ob auf Kundgebungen, Hausweihen, Jubiläumsfeiern oder als verantwortlicher Schriftleiter des vielbe-achteten "Aufstieg", Emil Birkert setzte sich in Wort und Schrift mit immer neuen Gedanken mit den Zielen und Aufgaben der Naturfreunde in einer sich rasch verändernden Welt auseinander. (Nachwort) // INHALT : Vorwort ---- Kinder- und Jugendjahre ---- Auf der Wanderschaft ---- Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges ---- Einberufung zur Wehrmacht ---- Ausmarsch ins Feld ---- Wieder an die Front ---- Neuformation ---- In Flandern ---- Bei Sturmabteilung 25 ---- Von 1919 bis 1933 ---- Wieder in Berlin ---- Ein neues Tätigkeitsfeld ---- Briefwechsel mit Anna Bios ---- Unter dem Hakenkreuz ---- Wieder in militärischer Zwangsjacke ---- Im schönen Markgrafler Land ---- Personenverzeichnis ---- Nachwort von Ernst Rohm.