Beschreibung:

Klein-8°. 18 x 11 cm. 2 Blatt, 204 Seiten, 4 Blatt. Pappband der Zeit mit rotem Sprengschnitt.

Bemerkung:

Erste Ausgabe. Bernstein 123. VD18 11361603. Hamberger/Meusel VI, 126 (hier als Erscheinungsjahr 1777 angegeben, Heerbrand erwarb die Bergerische Buchhandlung allerdings erst 1778, nach dem Ableben Christoph Heinrich Bergers). Mit Holzschnittvignette. Konzentrierte und exakt an Präzedenzfällen und Fragen des kriminalistischen Prozesses entlanggearbeitete, gerichtsmedizinische Monographie des Bibliographen und württembergischen Arztes Wilhelm Gottfried Ploucquet. Fraglos insbesondere durch sein bibliographisches Werk zu größerer Berühmtheit gelangt, machte Ploucquet sich ebenfalls besonders in zusammenfassenden Arbeiten, aber auch durch eigene, ausschlaggebende Forschungen um die forensische Medizin verdient (vgl. Hirsch Bd. IV, S. 594). Er zählt zu jenen deutschen Forschern des 18. Jahrhunderts, deren Wirken maßgeblich dazu beitrug, dass "die nüchterne, naturwissenschaftliche Beobachtung" sukzessive abergläubisches Fundament untergrub und kritiklos wiedergegebene, vermeintliche Fakten und spitzfindige Theoretisierung verdrängte (vgl. Pagel (Handbuch), Bd. III, S. 739 f.). Einband deutlich berieben und etwas tintenfleckig, Ecken bestoßen, Deckelbezug an den Außengelenken eingerissen, dreistellige, kleine Zahlennotiz in Tinte auf Vorderdeckel, Seiten stellenweise leicht bis vereinzelt mäßig stockfleckig sowie einzelne Blatt mit kleinem Tintenfleck im Kopfsteg, wenige Seiten mit Unterstreichungen in alter Tinte. Gutes Exemplar.